In den Gängen der Säbener Straße brodelt die Spannung, denn Bayern München ist fest entschlossen, Ralf Rangnick als Trainer zu gewinnen. Früher als erwartet soll nun auch der ÖFB-Teamchef die Spekulationen um seine Person beenden und nach dem Wochenende eine finale Entscheidung fällen. 

Für den spektakulären Rangnick-Coup sind die Münchner bereit, tief in die Tasche zu greifen. Doch der ÖFB zeigt keinerlei Bereitschaft, den Abgang ihres Teamchefs, 48 Tage vor der EURO in Deutschland, einfach so hinzunehmen. Ganz im Gegenteil: Bei den ersten Verhandlungen sollen ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel und Wirtschafts-Boss Bernhard Neuhold ein eisernes Pokerface aufgesetzt haben. Laut „Salzburger Nachrichten“ steht eine beträchtliche Ablösesumme von 15 Millionen Euro im Raum. Alles nur Taktik? Oder versucht der ÖFB in diesem beinahe entschiedenen Szenario einfach nur mehr das Maximum herauszuholen?

Bayern oder ÖFB? Nach dem Wochenende herrscht Klarheit

Eine finale Entscheidung wird dabei schneller erwartet als ursprünglich geplant.  Laut den “Salzburger Nachrichten” plant der Wahl-Mozartstädter, nämlich die kommenden Tage intensiv zu nutzen, um sich eingehend mit der Frage Bayern München oder ÖFB auseinanderzusetzen. Nach dem Wochenende soll dann endlich Klarheit herrschen. Grundsätzlich würde ihn die Aufgabe sehr reizen. Der 65-Jährige soll jedoch auch Zweifel an einem Bayern-Engagement haben. Ein Umzug nach München soll nämlich nur stattfinden, wenn “Ralle” bei den Transfers und dem Betreuerstab mitreden darf. 

Kurios: Würde Bayern tatsächlich 15 Millionen Euro hinblättern, würde Rangnick zum drittteuersten Trainer der Fußballgeschichte avancieren. Ein bemerkenswerter Zug für jenen 65-jährigen „Fußballprofessor“, der in seinem Heimatland oft als Trainer unterschätzt wurde. Teurer waren nur der heutige DFB-Coach Julian Nagelsmann (25 Mio. Euro/2021 von Leipzig zu Bayern) und Graham Potter (17,3 Mio. Euro/2022 von Brighton zu Chelsea). Rangnick selbst betonte, um die Kohle gehe es ihm nicht. „Für mich geht es um andere Dinge: Kann ich etwas bewegen? Kann ich etwas bewirken? Besteht die Chance, eine Mannschaft zu entwicklen und erfolgreich zu sein. Das treibt mich an“, so der Deutsche.

Schöttel träumt noch vom ÖFB-Happy-End

Auch wenn Rangnicks Wechsel nach München bereits weit fortgeschritten sein soll, hegt Schöttel noch immer Hoffnung auf ein ÖFB-Happy End: „Ich bin zuversichtlich, dass sich Ralf für uns entscheidet.“ Genauso wie über 13.000 Bayern-Fans, die sich in der Online-Petition „Wir wollen Juppel“ für den Verbleib von Thomas Tuchel aussprechen. Der Noch-Bayern-Coach selbst hat für diese „schmeichelhafte“ Aktion jedoch keinen Funken Aufmerksamkeit übrig: „Das sei ein Thema, „das keinerlei Priorität hat und haben darf, auch wenn es jetzt in dem Fall ein für mich erfreuliches Thema ist. In den nächsten elf Tagen soll es um nichts andere gehen als um Fußball“, so der 50-Jährige, der den FC Hollywood im Sommer verlassen muss.

Tuchel ätzt gegen potentiellen Nachfolger

Dennoch konnte Tuchel es sich vor dem heutigen Heimspiel gegen Frankfurt (15.30 Uhr/live Sky) nicht verkneifen, einen Kommentar über seinen potenziellen Nachfolger abzugeben. „Das ist der Krach machende Nachbar um drei Uhr nachts. Da erlaube ich mir die Freiheit, meine Kopfhörer auf Noise Cancelling zu stellen und das zu ignorieren. Denn das wird mir für morgen und auch für Dienstag nicht helfen. Es ist auch nicht mein Thema“, scherzte Tuchel.   

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