Formel-1-Legende Michael Schumacher wird in seiner Heimatstadt Kerpen vorerst kein Ehrenbürger.
Die Fraktionen im Stadtrat hätten sich Ende November untereinander darauf geeignet, dass es derzeit keine Ehrenordnung für die Stadt brauche, sagte eine Sprecherin der Stadt. Die Entscheidung sei nicht über die Verwaltung oder den Bürgermeister gegangen, sondern eine Entscheidung der Politik im Rat.
Die Entscheidung stößt allen voran bei Schumachers jüngerem Bruder Ralf auf Unverständnis. “Das ist typisch Deutschland und unsere Politik”, schrieb der Ex-Rennfahrer und TV-Experte bei Instagram zu einem Screenshot eines Artikels zu der Entscheidung aus dem “Kölner Stadt-Anzeiger”. Leistung sei “scheinbar nicht mehr wichtig”. Bei dem, was sein Bruder durch seine Erfolge für Kerpen getan habe, fehlten ihm “bei sowas einfach nur die Worte”.
Petition für Ehrenbürgerschaft
Der Michael-Schumacher-Fanclub in Kerpen hatte sich Anfang 2024 mit einer Petition für die Ehrenbürgerschaft des Ex-Formel-1-Weltmeisters starkgemacht. Michael Schumacher ist genau wie sein Bruder in Hürth geboren, hat aber einen Großteil seiner Kindheit in Kerpen verbracht und betrieb dort eine Kartbahn. Nach einer schweren Kopfverletzung bei einem Ski-Unfall Ende 2013 ist Michael Schumacher nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten.
Im März sei die Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Michael Schumacher im Stadtrat besprochen und einstimmig vertagt worden. Die Fraktionen und die fraktionslosen Stadtverordneten sollten sich zunächst interfraktionell abstimmen, ob eine Ehrenbürgerschaft eingeführt werden soll, hieß es. Bis heute liege der Stadtverwaltung kein neuer Antrag zu dieser Thematik vor.