Medienberichten zufolge ist der deutsche Botschafter in Russland, Alexander Graf Lambsdorff, zu einem Gesprächstermin im Außenministerium in Moskau eingetroffen.  

Die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS meldete unter Berufung auf eine anonyme Quelle, es handle sich dabei um eine Einbestellung des Botschafters wegen der jüngst veröffentlichten Mitschnitte eines von Russland abgehörten Telefonats deutscher Luftwaffen-Offiziere.

Bei dem abgehörten Telefonat ging es um den möglichen Einsatz von Taurus-Marschflugkörpern in der Ukraine. Nach dpa-Informationen hingegen traf Lambsdorff zu einem Gespräch im russischen Außenministerium ein, das schon länger im Voraus geplant war und nicht erst jetzt eilig angesetzt wurde. Weder die Pressestelle noch der Botschafter selbst waren zunächst für eine Stellungnahme erreichbar.

Das russische Staatsfernsehen hatte am Freitag den Mitschnitt einer vertraulichen Telefonkonferenz hochrangiger Bundeswehr-Offiziere im Internet veröffentlicht. Parallel zu der Veröffentlichung erhob Russland schwere Vorwürfe gegen Deutschland. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte am Sonntag, er wolle vorerst keine personellen Konsequenzen ziehen.

Die “Neue Zürcher Zeitung” sah am Montag auch Deutschlands Kanzler Olaf Scholz in der Kritik. “Das alles ist nicht einfach eine militärische Panne. Es ist ein politischer Skandal, und er zeigt die Bundeswehr in einem erschreckenden Zustand.”

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