In dem Jahr werde das erste Modul der Anlage ins All gebracht, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Dienstag mit. Bis 2030 soll der Kern der Station demnach fertig sein. Dieser besteht aus vier Einheiten; einem Modul für Forschung und Energieversorgung, sowie einem Schleusen-, einem Basis- und einem universellen Verbindungsmodul.

Die Erweiterung der sogenannten Russischen Orbitalstation (Ros) sei von 2031 bis 2033 durch den Anschluss von zwei weiteren Baueinheiten geplant. Roskosmos-Chef Juri Borissow begründete den von ihm abgesegneten Zeitplan mit der angeblich schlechten Verfassung der Internationalen Raumstation (ISS). “Sie wissen alle selbst ganz gut, in welchem Zustand die ISS ist. Und das Wichtigste: wir dürfen keine Pause in unserer bemannten Raumfahrt zulassen”, sagte er bei der Abzeichnung des Zeitplans.

Ursprünglich sollte die inzwischen mehr als 25 Jahre alte ISS schon versenkt werden. Die Betriebszeiten wurden aber mehrfach verlängert. Derzeit soll die ISS bis mindestens 2028 auf ihrer Erdumlaufbahn bleiben. Die US-Weltraumagentur NASA, aber auch die europäische ESA haben in der Vergangenheit zudem ihr Interesse an einem Weiterbetrieb auch danach bekundet. Russland allerdings hat nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine wegen der Spannungen mit dem Westen seinen Rückzug aus dem Gemeinschaftsprojekt “nach 2024” verkündet. Im vergangenen Jahr hieß es dann aus Moskau, Russland werde bis 2028 an Bord bleiben.

Das eigene Raumfahrtprogramm beschränkt sich nach Angaben Borissows nicht auf den Aufbau der Ros, sondern sieht auch die Schaffung der dazu gehörenden Infrastruktur mit dem Weltraumbahnhof Wostotschny, neuen Trägerraketen und Raumkapseln vor. Verträge zum Bau und der Erprobung der Raketen seien nun unterzeichnet worden, teilte Roskosmos mit. Insgesamt will Russland umgerechnet gut sechs Milliarden Euro in den Aufbau der Station investieren. Dabei werde auch Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen, kündigte der Chefkonstrukteur der Ros, Wladimir Koschewnikow, an.

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