Nach dem ukrainischen Bombenattentat auf den Atom- und Chemiewaffengeneral Igor Kirillow in der russischen Hauptstadt Moskau, macht sich Panik bei Putins Regime breit.

Der Leiter der Abteilung für Chemiewaffen der russischen Armee, Igor Kirillow, ist am Dienstag in Moskau bei einem mutmaßlich vom ukrainischen Geheimdienst verübten Attentat getötet worden. In der Nähe eines Wohnhauses im Südosten der Hauptstadt sei ein Sprengsatz “an einem geparkten Roller” detoniert, teilte das Ermittlungskomitee mit. Neben dem General wurde auch dessen Assistent getötet. Nach Angaben aus ukrainischen Geheimdienstkreisen steckt Kiew hinter dem Anschlag.

Kirillow war der Kommandant der russischen Truppen zur Abwehr von Angriffen mit radioaktiven, biologischen und chemischen Kampfstoffen. Die russische Tageszeitung “Kommersant” berichtete auf ihrer Website von einem “beispiellosen Verbrechen in Moskau”. Der General ist der ranghöchste Vertreter des russischen Militärs, der seit Beginn der Offensive in der Ukraine im Jahr 2022 auf russischem Boden getötet wurde. Das Ermittlungskomitee leitete eine Untersuchung wegen “Mordes”, eines “Anschlags” und “Waffenschmuggels” ein.

Ist Putin der Nächste?

Nur wenige Stunden nach dem ukrainischen Bombenattentat auf Kirillow zeigte sich in Putins Machtzirkeln Verunsicherung und Wut. Wjatscheslaw Wolodin, der Sprecher der Staatsduma, tobte: “Der kriminelle Charakter des Kiewer Regimes ist offensichtlich.” Ex-Präsident Medwedew sagte: “Die Versuche, das russische Volk einzuschüchtern, die Offensive der russischen Armee zu stoppen und Angst zu säen, sind zum Scheitern verurteilt.”

Muss jetzt auch Kreml-Herrscher Wladimir Putin selbst Angst um sein Leben haben?

Aufgrund der “gut entwickelten Sicherheitsvorkehrungen” des russischen Machthabers glaube er nicht, “dass Wladimir Putin durch die Operationen des ukrainischen Staates in unmittelbarer Gefahr ist”, sagt Jakub Janda, Direktor der Prager Denkfabrik “European Values Center for Security Policy” gegenüber “Bild”. Er warnt: “Eine solche erfolgreiche Operation der Ukraine im Herzen der feindlichen Hauptstadt sendet eine ultimative Botschaft an alle russischen Personen, die in Kriegsverbrechen verwickelt sind – die Ukraine wird euch kriegen.”

Sergej Sumlenny, Chef des “European Resilience Initiative Center” sagt, dass Putin bewusst verschont werde, weil die Ukraine ihm “gerne die Rolle eines Diktators, welcher in seinem Größenwahn seine Armee in den Abgrund kommandiert” überlasse.

“Putin fürchtet jeden Tag um sein Leben”

Jessica Berlin, leitende Wissenschaftlerin bei der US-Denkfabrik “Center for European Policy Analysis” (CEPA) sagt dagegen, dass Putin jeden Tag um sein Leben fürchte – und das schon seit Langem. Nicht umsonst habe er Körperdoubles, Vorkoster und seinen berüchtigten riesigen Besprechungstisch, so Jessica Berlin.

Der Umstand, dass die Ukraine Russland infiltriere und hochrangige Offiziere sogar in Moskau treffe, werde Putins “Paranoia und sein Misstrauen gegenüber seinen eigenen Leuten nur noch verstärken”, sagt die Expertin.

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