Vergabe von Darlehen an Firmen stieg im Februar um 2,2 Prozent. Privathaushalte nehmen wieder deutlich mehr Kredite auf.
Die sinkenden Zinsen schieben die Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum immer mehr an. Banken reichten im Februar 2,2 Prozent mehr Darlehen an Firmen aus als vor Jahresfrist, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Das ist der stärkste Anstieg seit Juli 2023. Noch im Jänner hatte das Plus bei 2,0 Prozent gelegen.
Niedrigere Zinsen lockten auch Privathaushalte: Banken vergaben hier 1,5 Prozent mehr Kredite als ein Jahr zuvor. Im Jänner hatte der Zuwachs noch bei 1,3 Prozent gelegen.
Geldmenge M3 stieg im Februar um 4 Prozent
Seit Juni 2024 hat EZB im Zuge einer abebbenden Inflation inzwischen sechsmal die Zinsen gesenkt. Zuletzt hatte sie ihren Leitzins Anfang des Monats um einen Viertelprozentpunkt nach unten gesetzt. Der Einlagensatz liegt seither bei 2,50 Prozent. Der nächste Zinsentscheid steht am 17. April an. Für die Währungshüter gab es jüngst gute Nachrichten zur Inflation. Im Februar nahmen die Verbraucherpreise in der 20-Länder-Gemeinschaft nur noch um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu nach 2,5 Prozent im Jänner. Damit ist das Inflationsziel der EZB von 2,0 Prozent Teuerung wieder deutlich näher gerückt.
Die Geldmenge M3 nahm im Februar binnen Jahresfrist um 4,0 Prozent zu. Volkswirte hatten nur einen Zuwachs von 3,8 Prozent erwartet, wie es im Jänner der Fall war. M3 umfasst Bargeld, Einlagen auf Girokonten sowie Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen. Für die Währungshüter liefern die Geldmengendaten stets Hinweise zur Inflationsentwicklung. Steigt die Geldmenge stark an, dann steigt meistens auch die Inflation.