Tomaselli nimmt Kurzstreckenflug – ÖVP attackiert sie heftig

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Flug statt Zug: Nina Tomaselli, Grünen-Fraktionsführerin im zu Ende gegangenen ÖVP-Untersuchungsausschuss, soll von Wien nach Vorarlberg geflogen sein. Das berichtete am Freitag oe24.at – und veröffentlichte ein Paparazzi-Foto, das Tomaselli im Innenraum der eher leeren Maschine zeigen soll. Streng genommen kann man nicht von Wien nach Vorarlberg fliegen. Es dürfte sich um einen Kurzstreckflug von Wien-Schwechat (NÖ) zum Flughafen St. Gallen-Altenrhein (Schweiz) gehandelt haben, der an der Grenze zu Vorarlberg liegt.

Öffentlich relevant wurde der anklagend formulierte Bericht allerdings erst durch eine Attacke der ÖVP. Sie reagierte noch vor den Oppositionsparteien auf das Foto und schoss sich am Freitag per Twitter ungewöhnlich hart auf Tomaselli ein. Die ÖVP unterstellte Tomaselli Doppelmoral: “Wer Klimaschutz propagiert, dann aber nach Vorarlberg den Flieger nimmt, statt den Zug, ist völlig unglaubwürdig und sollte besser nicht mehr Moralapostel spielen.”

Persönlicher Hintergrund?

Der Untergriff dürfte auch einen persönlichen Hintergrund haben. Als Grünen-Fraktionsführerin ging Tomaselli mit der ÖVP aufgrund zahlreicher Korruptionsvorwürfe teils ebenso schonungslos ins Gericht, wie die Fraktionsführer von SPÖ, Neos und FPÖ. Die Grünen präsentierten Anfang Februar als erste Fraktionen ihren Abschlussbericht zum ÖVP-U-Ausschuss. Tomaselli sprach von einem “akribischen Protokoll einer großen Täuschung”. Man habe “genau aufgezeigt, wie ein kleiner türkiser Machtzirkel rund um Ex-ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz das ganze Land getäuscht” habe. Die Kurz-ÖVP habe “manipuliert, mit frisierten Umfragen und mit Steuergeld finanzierten Inseraten”, so Tomaselli.

All das haben die Türkisen nicht vergessen, was ein zweiter ÖVP-Tweet am Freitag verdeutlicht. Tomaselli habe schon in früheren U-Ausschüssen “über den offensichtlichen Postenschacher ihrer Parteifreunde geschwiegen” und habe weder “die ‘Green Jobs'” im Verkehrsministerium noch im Medien-und Kulturbereich zugeben wollen, so die ÖVP.

Eine Stellungnahme der Grünen stand am Samstagvormittag noch aus.

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