Polizei erlaubt öffentliche Koranverbrennung vor Moschee

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In der schwedischen Hauptstadt Stockholm soll am Mittwochnachmittag eine öffentliche Koranverbrennung stattfinden. Die Polizei bewilligte ein diesbezügliches Ansuchen, nachdem im Frühjahr mehrere Gerichte den Beschwerden von Antragstellern stattgegeben hatten, denen die Durchführung derartiger Aktionen untersagt worden war. Zuletzt hatte im Jänner die Verbrennung eines Korans vor der türkischen Botschaft für internationale Reaktionen gesorgt.

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte unter anderem gemeint, ein schwedischer NATO-Beitritt sei nicht möglich, solange in Schweden Koranverbrennungen stattfinden könnten. Die Aktion soll vor einer Moschee im zentral gelegenen Stadtteil Södermalm stattfinden. Die Polizei hat laut Medienberichten Verstärkung aus dem gesamten Land angefordert.

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Gefährdung der Sicherheitslage 

Die Polizei hatte im Februar zwei beantragte Koranverbrennungen mit der Begründung untersagt, die Aktionen trügen zur Gefährdung der Sicherheitslage in Schweden bei. Beide Antragsteller legten Beschwerde ein. Zwei damit befasste Gerichte gaben den abgewiesenen Antragstellern unter Hinweis auf die garantierte Versammlungsfreiheit recht. Ein Einspruch der Polizei wurde zurückgewiesen.

Wer hinter dem erneuten Ansuchen steckt, ist bisher nicht bekannt. Im Februar hatte die NATO-kritische Kulturvereinigung “Apallarkerna” vergeblich um Genehmigung für eine Koranverbrennung angesucht. Deren Vorsitzender Chris Makoundoul hatte danach gemeint, man habe tatsächlich gar keinen Koran verbrennen wollen, es sei vielmehr um die Genehmigung an sich gegangen. Für die Koranverbrennung im Jänner war der dänische Rechtsextremist Rasmus Paludan verantwortlich. Ein weiteres abgelehntes Ansuchen um Koranverbrennung kam von einem christlichen Iraker.

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