Der französische Präsident Emmanuel Macron hat seinen Staatsbesuch in Deutschland wegen der anhaltenden Krawalle in Frankreich abgesagt. Das teilten der Elysée-Palast in Paris und das Präsidialamt in Berlin am Samstag mit.
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Macron wollte eigentlich am Sonntag für einen dreitägigen Staatsbesuch nach Deutschland reisen, das offizielle Besuchsprogramm sollte am Montag beginnen.
In Frankreich kam es in den vergangenen Tagen immer wieder zu heftigen Ausschreitungen, nachdem am Dienstagabend ein 17-Jähriger nordafrikanischer Herkunft in Nanterre bei einer Verkehrskontrolle von einem Polizisten erschossen wurde.
Gedrängte Menschenmenge bei der Beerdigung
Das Totengebet findet heute am Samstagnachmittag in der großen Ibn-Badis-Moschee in Nanterre (Avenue Georges-Clemenceau) statt. Wie die französischen Zeitung LeMonde berichtet, herrscht bereits dichtes Gedränge: Nicht jeder schafft es, das moderne Gebäude zu betreten.
Kommunale Dienste haben orangefarbene mobile Barrieren installiert, um Menschenmengen und Verkehr zu kanalisieren. Hinter den weiß-roten Absperrungen, die ins Innere des Gebäudes führen, drängen sich Männer und Frauen und ein Moschee-Ordnungsdienst sorgt für einen reibungslosen Ablauf.
Die Tore sind mangels Platz im Inneren geschlossen und viele Schaulustige warten auf der anderen Seite der Allee. Der Raum ist so voll, dass etwa 200 Männer und Frauen auf der Straße und dem Bürgersteig vor der Moschee beten und ihre Kleider auf dem Boden ausbreiten, um sich niederzuwerfen.