Die Euram Bank ist nun ein Fall für die Strafjustiz.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue gegen unbekannte Täter eingeleitet, erklärte der Mediensprecher der Behörde, Martin Ortner gegenüber dem „Standard“ laut Online-Bericht vom Freitag. Es geht demnach um Kreditvergaben der mittlerweile insolventen und konzessionslosen Wiener Bank, die wirtschaftlich womöglich nicht vertretbar waren.
Die Bank befindet sich wie berichtet in Abwicklung, die Konzession ist entzogen. Zuletzt waren im Rahmen des vorigen Dezember eröffneten Konkursverfahrens Gläubigerforderungen in Höhe von 354 Mio. Euro anerkannt. 345 Mio. Euro entfielen auf Kundeneinlagen. Die Einlagensicherung hat eine Forderung in Höhe des nach aktuellen Berechnungen maximal gesicherten Einlagenstandes von rund 41,9 Mio. Euro angemeldet. Zumindest die von der gesetzlichen Einlagensicherung (ESA) gedeckten Kundengelder bis 100.000 Euro sollten befriedigt werden, sagten Gläubigerschützer zuletzt bei einer ersten Gerichtstagssatzung im Insolvenzverfahren im März.
Laut „Standard“-Bericht kann aber auch das dauern: Denn alle Kontodaten seien an die Geldwäsche-Verdachtsstelle im Bundeskriminalamt übermittelt wordne. Die ESA könne daher vorerst nicht bzw. nur wenigen Kunden auszahlen. Bisher seien es 140.000 Euro gewesen. Die Ermittler sollen viele Kundendaten für bedenklich halten, so die Zeitung. Auswirkung sind nun etwa die WKStA-Ermittlungen.