Der Fall Pilnacek beschäftigt sorgt weiterhin für Aufsehen. Jetzt korrigiert die Freundin des verstorbenen Justizsektionschefs auch noch ihre Aussage.

Wie gelangte der Laptop des verstorbenen Justizsektionschef an Journalisten und schließlich zur Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA). Diese Frage stellt sich die Behörde nun selbst. 

Konkret prüft die WKStA, ob Ermittler des niederösterreichischen Landeskriminalamts nach Pilnaceks Tod im Oktober 2023 ihre Befugnisse überschritten haben. Sie überstellten das Handy” seiner Witwe Caroline Liste, die es später übrigens mit einem Bunsenbrenner vernichtet haben will.

“Keine Erinnerung an Laptop”

Auch der Weg des Laptops des einstigen Spitzenbeamten soll zurückverfolgt werden. Zur Klärung dieser Frage wurden unter anderem auch Pilnaceks Freundin Karin Wurm sowie ihre damalige Mitbewohnerin Anna P. befragt – eine Mitarbeiterin des damaligen Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka (ÖVP). 

P. soll ursprünglich behauptet haben, “keine Erinnerung an den Laptop” zu haben. Gegenüber Dritten soll sie allerdings erzählt haben, das Gerät schlussendlich an einen IT-Techniker gegeben und von diesem wieder abgeholt haben. Gegen P. wird nun wegen Falschaussage ermittelt. 

Wurms Anwalt: “Angst” vor Sobotka 

Und auch Wurm änderte ihre ursprüngliche Aussage von vor knapp zwei Wochen. Sie gab nun an, auch bei dem Termin mit dem IT-Techniker dabei gewesen zu sein. Gegen sie läuft nun ebenfalls ein Verfahren wegen des Verdachts auf Falschaussage.

Wurms Anwalt Volkert Sackmann erklärte gegenüber dem “Standard”, dass Wurm bei ihrer ersten Aussage “massiv unter Druck” gestanden sei. Konkret habe ihr Sobotka über P. „ausrichten lassen, sie solle nicht mit Medien reden und aufhören zu behaupten, Pilnacek sei keines natürlichen Todes gestorben“. Wurm habe “Angst vor dem einflussreichen Nationalratspräsidenten Sobotka” gehabt.  „Sie war mit der Gesamtsituation schlichtweg überfordert und wusste nicht mehr, was wahr und was falsch ist”, so ihr Anwalt.

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