Das Paprikapulver ist ein fester Bestandteil in unseren Gewürzregalen. Öko-Test hat das Gewürz jetzt genauer unter die Lupe genommen und die Produkte auf Pestizide getestet. Die Ergebnisse erschrecken. 

Das aromatisch rote Pulver ist ein Allrounder unter den Gewürzen und auf der Beliebtheitsskala noch immer auf Platz zwei hinter Pfeffer. Doch seit einigen Jahren wird davor gewarnt, dass das Pulver voller Pestizid-Rückständen ist. Grund genug für Öko-Test 33 verschiedene Paprika-Gewürze auf ihren tatsächlichen Pestizid-Gehalt zu prüfen.

Hälfte der Produkte fällt durch

Die Analyse zeigt deutlich: Viele Paprikapulver haben ein großes Problem mit Pestiziden. Öko-Test spricht sogar von „Pestizid-Cocktails“. Insgesamt fielen 13 von 17 Pulvern aus konventionellem Anbau wegen massiver Mehrfachbelastungen und zu hoher Rückstände von Glufosinat durch und erhielten die Note „ungenügend“. Glufosinat ist in der EU eigentlich seit 2019 verboten, da es im Verdacht steht die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen und das ungeborene Kind zu schädigen. Unter anderem wurden Rückstände im Gewürz „Just Spices Paprika edelsüß“ von Just Spices („ungenügend“, 3,44 Euro pro 50 Gramm) gefunden.

Warum sind Paprikapulver so stark belastet?

Laut Öko-Test wächst Paprika meist in Monokulturen und benötigt im Anbau sowohl hohe Temperaturen als auch vergleichsweise viel Wasser. Unter diesen Bedingungen ist es sehr wahrscheinlich, dass sich Krankheiten verbreiten. Entsprechend hoch fällt der Bedarf an Pflanzenschutzmaßnahmen aus. Zudem ist China laut Außenhandelsstatistik das Lieferland Nummer eins für Paprikagewürz. Dort ist das schädliche Glufosinat und andere Spritzmittel, die wir als besonders bedenklich einordnen, allerdings legal.

Bio-Produkte schneiden gut ab

Aufatmen können wir bei den getesteten Bio-Produkten, die beweisen: Paprikaanbau geht auch ohne Pestizide! In fast der Hälfte der getesteten Pulver hat das Labor keine oder nur kaum Spritzmittel-Rückstände ausfindig machen können. Dafür vergaben sie insgesamt 14-mal die Note „sehr gut“. Hier lohnt sich der Griff zum teureren Bio-Produkt, Ihrer Gesundheit zuliebe, allemal.

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