“Es ist gut, dass nun die Strafbehörden den Verdachtsmomenten nachgegangen sind, die wir schon öffentlich geäußert haben”, kommentierte Wolfgang Peschorn, Präsident der Finanzprokuratur, in der ORF-“ZiB2”. 

Er stellte in den Raum, Benko könnte sich in den letzten Monaten zu sicher gefühlt haben.

Für Peschorn wäre es nun wichtig, eine Person an die Seite des Masseverwalters in Innsbruck zu bestellen, der sich alle Vermögensverschiebungen anschaut und diese Informationen mit dem Insolvenzverwalter teilt.

Einblick in die Privatstiftungen 

Schlussendlich brauche es auch Einblick in die Privatstiftungen, deren Begünstigte Benkos engste Verwandte sind, um Vermögensverschiebungen zu erkennen und auch Geld zurückzuholen.

Für Masseverwalter sind Auswirkungen “derzeit nicht abschätzbar”

Der mit dem laufenden Insolvenzverfahren gegen Benko als Unternehmer beschäftigte Innsbrucker Masseverwalter Andreas Grabenweger wollte die neueste Entwicklung gegenüber der APA indes nicht näher kommentieren. “Die möglichen Auswirkungen der Verhaftung sind aus heutiger Sicht derzeit nicht abschätzbar”, ließ Grabenweger wissen. Zuletzt war eine Klage des Masseverwalters gegen Benkos Mutter als Erststifterin zweier Privatstiftungen – darunter die erwähnte Laura-Privatstiftung – bekannt geworden. Mit der Klage wollte Grabenweger letztlich erreichen, dass die Stifterrechte dem Insolvenz- bzw. Masseverwalter zukommen. Er ging nämlich davon aus, dass der einst milliardenschwere Benko stets selbst die Kontrolle über die beiden Privatstiftungen behielt. Ein Vorwurf, der nun, was die Laura Privatstiftung anbelangt, offenbar neben anderen auch zur Anordnung der Festnahme durch die WKStA führte. Ein erster öffentlicher Verhandlungstermin in der Zivilrechts-Causa wird am kommenden Donnerstag am Innsbrucker Landesgericht stattfinden.

Forderungen in Höhe von 47 Mio. Euro  

Das Konkursverfahren gegen Benko als Unternehmer war im März 2024 eröffnet worden. Vom Gericht wurden bisher Forderungen in Höhe von 47 Mio. Euro anerkannt, wobei die Gläubiger 2 Mrd. Euro an Forderungen geltend gemacht hatten. Auch eine nachträgliche Prüfungstagsatzung Ende September brachte keine wesentlichen Änderungen der Summe. Das Konkursverfahren wird laut Beobachtern noch “viele Jahre” dauern.

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