Hacker haben den größten Pensionsfonds Australiens angegriffen. Dabei wurden laut einem Insider Altersvorsorge-Ersparnisse einiger Mitglieder des größten Fonds gestohlen. 

Mehr als 20.000 Konten seien gehackt worden. Australiens nationale Koordinatorin für Cybersicherheit, Michelle McGuinness, erklärte am Freitag, Cyberkriminelle hätten es auf Konten im insgesamt 4,2 Billionen Australische Dollar (2.407,15 Mrd. Euro) schweren Altersvorsorgesektor abgesehen.

Der australische Branchenverband, Association of Superannuation Funds of Australia (ASFA), teilte mit, über das Wochenende sei eine Anzahl von Fonds betroffen gewesen. Das genaue Ausmaß des Hackerangriffs ist noch unklar. Die Fonds AustralianSuper, Australian Retirement Trust, Rest, Insignia und Hostplus bestätigten alle am Freitag, sie seien Opfer von Sicherheitsverletzungen gewesen.

AustralianSuper, der größte Pensionsfonds des Landes mit einem verwalteten Vermögen von 365 Milliarden australische Dollar und 3,5 Millionen Mitgliedern, erklärte, bis zu 600 Passwörter seien gestohlen worden, um auf Konten zuzugreifen und Betrugsversuche zu starten. Es seien sofort Schritte eingeleitet worden, um diese Konten zu sperren und die entsprechenden Mitglieder zu informieren. Alle Mitglieder seien aufgefordert worden, ihre Online-Bilanzen zu prüfen.

Alle sechs Minuten ein Hackerangriff

Laut dem Insider wurden von Konten von vier AustralianSuper-Mitgliedern zusammengenommen insgesamt 500.000 Australische Dollar (286.566 Euro) abgezogen und auf fremde Konten überwiesen. Der Fonds reagierte zunächst nicht auf Anfrage nach einer Stellungnahme. Australian Retirement Trust, der zweitgrößte Pensionsfonds mit einem verwalteten Vermögen von 300 Milliarden Australische Dollar und 2,4 Millionen Mitgliedern, teilte mit, bei mehreren 100 Konten seien ungewöhnliche Login-Aktivitäten festgestellt worden. Die betroffenen Konten seien vorsorglich gesperrt worden. Es habe keine verdächtigen Überweisungen oder Änderungen gegeben.

Australiens Ministerpräsident Anthony Albanese erklärte, er sei über die Hackerangriffe informiert worden. Von den Regierungsbehörden werde es rechtzeitig eine wohlüberlegte Antwort geben. Er ergänzte, solche Hacker-Attacken gebe es regelmäßig – alle sechs Minuten ereigne sich ein Vorfall. Die Regierung hatte 2023 im Rahmen einer Sieben-Jahre-Strategie Gelder in Höhe von 587 Millionen australische Dollar bereitgestellt, um die Cybersicherheit bei Bürgern, Unternehmen und Behörden zu verbessern.

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