Die Suche nach dem nächsten ÖFB-Präsidenten geht weiter und lässt den heimischen Fußballverband weiter ins Chaos rutschen.

Eigentlich hätte heute bei der Präsidiumssitzung der neue ÖFB-Boss bestimmt werden sollen, der bei der Generalversammlung am 18. Mai in Bregenz gewählt wird. Doch von weißem Rauch war am Freitagabend nichts zu sehen.

Dafür verließen die Präsidiumsmitglieder Wien mit rauchenden Köpfen. Denn man war sich nach nur 15 Minuten einig, dass man sich weitere Kandidaten anhören will. Damit geht das Chaos im heimischen Fußballbund weiter. Die nächste Sitzung ist für 09. April anberaumt.

Bereits um 14 Uhr tagte das Präsidium und verzettelte sich mit Diskussionen rund um die Neugestaltung der Regionalligen, sowie der Kündigung der Geschäftsführer Bernhard Neuhold und Thomas Hollerer. Damit bleibt Wolfgang Bartosch weiter im Amt. Mögliche Kandidaten waren zuvor Sturm-Boss Christian Jauk oder Johannes Wutzlhofer.

Streit mit Rangnick

Gestern hat es im Spannungsverhältnis zwischen Österreichs Fußball-Teamchef Ralf Rangnick und der Verbandsspitze wieder einmal einen medialen Wirbel gegeben. Niederösterreichs Landeschef Johann Gartner äußerte sich via „Profil“ kritisch zu Rangnicks bisheriger Bilanz, Interimspräsident Wolfgang Bartosch ließ Zweifel an Rangnicks Teamfähigkeit erkennen.

Letzterer relativierte aber am Freitagabend. „Rangnick steht außer Frage“, sagte Bartosch im ORF-Interview. Davor hatte der Steirer im „Profil“ gesagt: „Rangnick ist sehr schwierig. Ich versuche, den Kontakt aufrechtzuerhalten, aber er setzt immer eigene, unberechenbare Schritte.“ Damit spielte Bartosch wohl auch darauf an, dass der Teamchef in der Vorwoche kurzfristig der Gleichenfeier des ÖFB-Campus fernblieb, der mit fast 50 Millionen Euro Steuergeld gefördert wird – viele im Präsidium empfanden Rangnicks Verhalten als Affront. Trotzdem wünschte sich der ÖFB-Boss im ORF Zusammenhalt. „Wir wollen uns für die WM qualifizieren und sollten dafür alle an einem Strang ziehen. Dass es Meinungsverschiedenheiten geben kann, liegt in der Natur der Sache.“

Deutlich schärfer als Bartosch meldete sich Gartner zu Wort. „Nüchtern betrachtet sind wir mit Rangnick nicht weiter als unter Foda. Seine Spielweise ist ausrechenbar. Mir fehlen die Tore und die Ergebnisse. Ich erwarte mir vom Teamchef neue Ideen.“ Das ÖFB-Team war im Nations-League-Play-off gescheitert, davor kam bei der EM 2024 im Achtelfinale das Aus gegen die Türkei. Unter Foda stieg Österreich in die höchste Nations-League-Spielklasse auf, bei der EM 2021 war im Achtelfinale nach Verlängerung gegen den späteren Europameister Italien Endstation.

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