300 Personen aus der Diözese Innsbruck und Erzdiözese Salzburg beteiligten sich an Zeremonie im Petersdom
Papst Franziskus hat am Sonntag 14 religiöse Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts heilig gesprochen. Zu ihnen zählt auch der Tiroler Franziskaner Engelbert Kolland (1827-1860). Der 1827 im Zillertal geborene Missions-Franziskaner war mit sieben Ordensbrüdern aus Spanien sowie drei maronitischen Laien-Christen von Drusen getötet worden.
In Damaskus getötet
Die Männer wurden 1860 in einem katholischen Viertel der heutigen syrischen Hauptstadt Damaskus ermordet, die damals unter osmanischer Herrschaft stand. Die Seligsprechung der Märtyrer fand bereits am 10. Oktober 1926 in Rom durch Papst Pius XI. statt. Engelbert Kolland ist bei einem Seitenaltar der Pauluskirche in Damaskus begraben.
Große Delegation
Zur Heiligsprechung im Petersdom reisten mehr als 300 Personen aus der Diözese Innsbruck und Erzdiözese Salzburg – darunter auch Delegierte aus Kollands Heimatgemeinden – nach Rom. Auch der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler und Weihbischof Hansjörg Hofer sowie der Franziskanerorden nahmen an der Zeremonie teil.
Die drei weiteren am Sonntag Heiliggesprochenen hatten Ordensgemeinschaften gegründet, darunter zwei Italiener: Die 1914 verstorbene Nonne Elena Guerra und der 1926 verstorbene Missionar Giuseppe Allamano. Zudem sprach Franziskus die 1912 verstorbene Kanadierin Marie-Léonie Paradis heilig.
“In der ganzen leidvollen Geschichte der Menschheit sind die neuen Heiligen treue Diener gewesen, Männer und Frauen, die im Martyrium und in der Freude gedient haben. Es sind Priester und gottgeweihte Frauen, die von missionarischer Leidenschaft beseelt waren. Sie lebten den Stil Jesu: Den Dienst”, sagte der Papst vor tausenden Gläubigen, darunter Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella.
Die Seligsprechung ist eine der Voraussetzungen zur Heiligsprechung. Personen, die heilig gesprochen werden, müssen zudem seit mindestens fünf Jahren tot sein, ein vorbildliches christliches Leben geführt haben und ihnen müssen mindestens zwei Wunder bescheinigt worden sein.
Beim Angelus-Gebet rief der Papst zu Gebeten für den Frieden auf. “Beten wir weiterhin für die Völker, die unter den Kriegen leiden: Für die Märtyrer in Palästina, Israel, Libanon, die Märtyrer in der Ukraine, im Sudan, in Myanmar und alle anderen. Wir erbitten für sie alle das Geschenk des Friedens”, sagte Franziskus.