Mehr als 300 ältere ORF-Mitarbeiter haben ein Golden-Handshake-Angebot bekommen, damit sie das Unternehmen verlassen. Der Mann mit dem zweithöchsten Einkommen, ist aber offenbar (noch) nicht darunter. 

Bis 2029 hat die neue Ampelkoalition die ORF-Haushaltsabgabe eingefroren – der ORF ist deshalb zu dem laufenden 300-Mio.-Sparpaket zu weiteren finanziellen Einschnitten gezwungen. Laut Medienberichten sollen deshalb rund 350 ältere Mitarbeiter ein Golden-Handshake-Angebot bekommen, damit sie das Unternehmen verlassen.

Wie der ORF gegenüber oe24 bestätigte, wird den durchwegs besser verdienenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – betroffen sind bei Männern Jahrgänge vor 1966, bei Frauen vor 1967 – 55 % des Letztgehalts angeboten. Und zwar als Vorruhestandsbezug, bis ein Pensionsanspruch besteht. Sie müssten dann also mit entsprechenden Abschlägen in die Korridorpension gehen. Die ORF-Pressestelle wollte nicht darauf eingehen, wer ein solches Angebot erhalten hat, doch kann man darüber spekulieren, dass auch TV- und Radio-Stars wie Armin Wolf (Jahrgang 1966) oder Ingrid Thurnher darunter fallen könnten. Auch ob Druck ausgeübt werde, das Angebot anzunehmen, wollte man beim ORF nicht sagen, schließlich könnte theoretisch ja auch eine Kündigung im Raum stehen.

Strobl hat Vertrag bis Ende 2026

Allerdings: Einer, der sogar mehr verdient als ORF-Chef Roland Weißmann, steht nicht auf der Handshake-Liste. Erst zu Beginn der Woche war bekannt geworden, dass ORF-Manager Pius Strobl mit einem Bruttojahresverdienst von 451.710 Euro sogar seinen Chef Weißmann überholt hat und nunmehr hinter Ö3-Moderator Robert Kratky an zweiter Stelle im ORF-Gehaltsranking rangiert, was für heftige politische Reaktionen gesorgt hatte. Warum Strobl kein Angebot bekam, ist klar: Er ist Jahrgang 1956 und hätte schon längst einen Pensionsanspruch. Strobl bekam allerdings unter Weißmanns Vorgänger Alexander Wrabetz einen Vertrag bis Ende 2026. 

Lob für Umbau-Management

Denn Strobl hat neben der Leitung von „Licht Ins Dunkel“ vor allem die Mega-Aufgabe, den ORF-Umbau zu managen – und hat dies zur allgemeinen Zufriedenheit ohne gröbere Kostenüberschreitung geschafft. Was im Wahnsinnsunternehmen ORF durchaus als Kunststück gilt. ORF-Insider sind aber sicher, dass der ehemalige Grüne ein gutes Angebot nicht ausschlagen und doch früher in den Ruhestand gehen würde…

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