Geht es nach ÖVP-Landesparteichef Karl Mahrer ist Wien ein Ort an dem Gewaltexzesse und Drogenkriminalität auf der Tagesordnung stehen. Im Interview in der ZIB2 verriet der Spitzenkandidat der Wiener ÖVP bei der Gemeinderatswahl am 27. April, warum das kein Wien-Bashing ist.

Was macht man, wenn man als Partei im Vorfeld der Wiener Gemeinderatswahl am 27. April nur noch rund 10 Prozent in den Umfragen bekommt und mit einem gewaltigen Image-Problem kämpft? Richtig! Man setzt auf Polarisierung. In der heißen Phase des Wahlkampfes hat die ÖVP beschlossen mit provozierenden Slogans wie “Deutsch ist Pflicht, Habibi” aufs Ganze zu gehen. Thematisch setzt die Volkspartei im Wahlkampf generell auf die Themen Kriminalität, Sicherheit und Migration und zeichnet dabei ein düsteres Bild der Bundeshauptstadt.

Mahrer: “Ich betreibe kein Wien-Bashing”

Von Spitzenkandidat und Landesparteiobmann Karl Mahrer wollte Moderatorin Margit Laufer in der ZIB2 am Abend wissen, wann er sich zuletzt in Wien unsicher gefühlt habe. “Bei der letzten Fahrt mit der U6, am Keplerplatz und auf der Mariahilfer Straße”, so Mahrer. Es gäbe Fahrgäste die eine Station weiterfahren, weil auch sie sich nicht sicher fühlen würden. Ob die ÖVP mit dem Fokus auf Integration und Sicherheit nicht der FPÖ in die Karten spielen würde, fragte die Moderatorin weiter. “Ich mach Wahlkampf für die Wienerinnen und Wiener. Viele hätten resigniert und würden sich nicht mehr zu diesen Themen äußern, weil man ihnen sonst Wien-Bashing vorwerfen würde. Ich betreibe kein Wien-Bashing. Ich liebe Wien”, antwortet Mahrer. Wer Wien liebe müsse Probleme ansprechen. Eine Stimme für die FPÖ wäre aber eine verlorene, da die Freiheitlichen in Wien nie in Regierungsverantwortung kommen würden. “Daher kann nur eine Stimme für die ÖVP etwas verändern”, betonte Mahrer.

Bürgerliche Handschrift im Rathaus

Die ÖVP hat sich als möglicher Koalitionspartner für die SPÖ ins Spiel gebracht, attackiert diese aber laufend scharf. “Ist das die beste Bewerbung als Regierungspartner wollte Laufer von Mahrer wissen. “Wir drängen uns nicht auf. Wir bieten an ein Partner zu sein der endlich nach 25 Jahren wieder eine bürgerliche Handschrift ins Rathaus bringt”, entgegnete Mahrer. Er würde auch viele in der SPÖ kennen, die sich das auch wünschen würden. Abschließend fragte Laufer ob Mahrer Wiener ÖVP-Chef bleiben werde, sollte die Volkspartei bei den prognostizierten 10 Prozent landen. “Es ist noch keine Stimme ausgezählt worden. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir die Wiener überzeugen werden. Ich habe ein klares Ziel möchte die ÖVP wieder in Regierungsverantwortung sehen. Warten wir ab, was der Wähler sagt. Nach dem Wahlergebnis werden wir sehen”, so Mahrer.

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