Die ÖVP attackiert FPÖ-Chef Herbert Kickl: Der gab dem legendären Bundeskanzler und Staatsvertragsaußenminister Figl einen falschen Vornamen. 

Schadenfreude ist bekanntlich die schönste Freude – und der neue ÖVP-Generalsekretär Nico Marchetti kam am Sonntag in den Genuss. Denn FPÖ-Chef Herbert Kickl ist ein peinlicher Lapsus passiert, in einer Brand-Presseaussendung gegen die angeblichen “Kriegstreiber” in der Europäischen Volkspartei beschwor er den Geist des legendären Staatsvertragsaußenministers Leopold Figl – benannte diesen aber um.

Kickl machte Leopold zu Josef

“Ja zu Selbstbestimmung und Souveränität und Nein zur sukzessiven Auflösung unserer Heimat Österreich in einem zentralistischen EU-Superstaat: Auf all das haben die Österreicher ein Recht. Und sie haben auch das Recht auf die Fortführung des Erfolgsmodells Neutralität und des Standorts Österreich als Ort des Dialogs und der Völkerverständigung, das große außenpolitische Erbe von Josef (sic!) Figl, Adolf Schärf, Julius Raab und Bruno Kreisky, das jetzt vom schwarz-rot-pinken Systemtrio namens Ampel-Koalition mit Füßen getreten wird“, wetterte  Kickl, der immerhin Schärf, Raab und Kreisky richtig nannte.

ÖVP sieht blaue Wissenslücken

Marchetti schoss sofort zurück: “Wer sich als großer Patriot aufspielt, aber nicht einmal den Vornamen von Leopold Figl kennt, sollte die Außenpolitik den Profis überlassen. Herbert Kickl sollte angesichts seiner offensichtlichen Wissenslücken weniger Zeit mit Wutreden und mehr mit Geschichtsunterricht verbringen. In seiner heutigen Aussendung reihte FPÖ-Obmann Herbert Kickl bedeutende Bundeskanzler auf – und erfand dabei kurzerhand ‚Josef Figl‘. Das ist bezeichnend für eine Partei, die sich gerne als Bewahrerin österreichischer Werte geriert, aber in Wahrheit nicht einmal die Grundlagen unserer neueren Geschichte unfallfrei im Griff hat“. Und weiter: “Vielleicht wäre es für Herrn Kickl ratsam, erst einmal die Namen der Architekten unseres Landes zu lernen, bevor er ihre Errungenschaften für seine eigenen Ziele uminterpretiert. Wenn Bundeskanzler Figl Herbert Kickl und seine FPÖ sehen könnte, würde er sich angewidert abwenden.”

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