In den letzten Tagen sorgte die Kritik einiger Top-Läuferinnen an Chef-Trainer Roland Assinger für jede Menge Wirbel. Der Damen-Chef erhält nun Unterstützung von einer Weltmeisterin.
Mitte April sollte man meinen, dass im Ski-Zirkus Ruhe einkehrt. Doch dem ist beim ÖSV weiterhin nicht so. Nach der heftigen Kritik von Weltmeisterin Stephanie Venier und Tamara Tippler an den harten Methoden von Cheftrainer Roland Assinger ist weiter kein Ende der Diskussion in Sicht.
Nun hat sich die erste Frau hinter den ehemaligen Speed-Coach gestellt. Die Super-G-Weltmeisterin 2017 verteidigt ihren großen Förderer im ORF. Die Speed-Queen beendete 2023 ihre Karriere, doch kennt die Methoden von Assinger genau, war er es, der sie entdeckt und zur Weltmeisterin geformt hat.
„Schmidi“ versteht den Unmut ihrer ehemaligen Teamkolleginnen überhaupt nicht: „Er hat uns immer nur Vorgaben gegeben, wie wir an die Weltspitze kommen könnten. Gerade in jungen Jahren ist es wichtig, dass man geführt und auf einen richtigen Weg gebracht wird. Jeden Tag zu nützen und das Beste aus mir rauszuholen, das habe ich von ihm gelernt. Er war für mich immer ein strenger Trainer, der das Beste für die Athletinnen wollte.“
Keine angenehme Art
Schmidhofer bestätigt allerdings, dass Assingers Art nicht immer die angenehmste sei. Das liegt laut der 36-jährigen ORF-Expertin aber auch daran, dass Assinger eine sehr direkte Art habe und vor allem Lügen hasst. Als sie 2012 im Europacup fuhr, sorgte ausgerechnet der nun gescholtene Assinger für den Wendepunkt in Schmidhofers Karriere. „Im Europacup hat er mich einmal geschnappt und gesagt: ‚Du musst dir einmal bewusst werden, was du willst. Willst du, was du machst, wirklich, oder machst du alles nur, weil es dir Spaß macht. Wenn du Erfolg haben willst, musst du ab sofort anders arbeiten, sonst wird das nicht gehen.‘ Da war ich in keinem Kader. Mir damals zu sagen, dass es mit meiner Einstellung nicht funktioniert, rechne ich ihm heute hoch an“, schätzte die Speed-Spezialistin Assingers Kritik.
Schmidhofers Kritik könnte man sogar als Seitenhieb gegen ihre Ex-Teamkolleginnen verstehen, und das obwohl sich zuletzt im ORF auch einige Athletinnen anonym gemeldet hatten und die schweren Vorwürfe gegen Assinger bekräftigt hatten.