Die vier Saison-Super-G haben vier verschiedene Sieger gebracht, Österreicher war noch keiner dabei. Das soll sich am Freitag (11.30 Uhr, live ORF1) in Kitzbühel ändern.
Ob das Weltcup-Rennen in Kitzbühel am Freitag (ab 11.30 Uhr im Sport24-Liveticker) die erhoffte Trendwende bringen wird, ist mehr als fraglich. Unter den Top sechs zu finden waren bisher nur der zweifache Podestfahrer Vincent Kriechmayr und Lukas Feurstein als Dritter in Beaver Creek. Raphael Haaser wird sein Comeback geben, auch jenes von Vincent Kriechmayr ist möglich.
Blitz-Comeback bei Kriechmayr?
Vincent Kriechmayr wird möglicherweise am Freitag sein Comeback geben. Der Oberösterreicher, der am vergangenen Samstag in der alpinen Ski-Weltcup-Abfahrt von Wengen bei einem Sturz eine Zerrung des Innenbandes im rechten Knie erlitten hatte, absolvierte am Donnerstag ein erstes Abtasten auf Schnee und fühlt sich bereit, zumindest am Einfahren für den Super-G in Kitzbühel teilzunehmen. Ob er im Rennen startet, wird danach entschieden.
“Eine durchaus überraschende Wendung. Vinc Kriechmayr hat heute versucht, Ski zu fahren. Er ist zuversichtlich, dass er morgen probieren kann einzufahren. Danach wird er entscheiden, ob er sich fit genug fühlt”, sagte ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl am frühen Abend in Kitzbühel. Ein Blitz-Comeback in Kitzbühel, wo er 2021 den bisher letzten dort ausgetragenen Super-G gewann? Das wäre aus Kriechmayrs Sicht der Plan, bestätigte Mandl.
Haaser zurück auf Piste
Zurück kehrt indes Allrounder Raphael Haaser, der sich bei seinem Ausfall im Riesentorlauf von Val d’Isere ein Kreuzband stark überdehnt hatte. Ein Training am Donnerstag gab den Ausschlag. “Es war die Frage, wie das Knie auf die Belastung reagiert. Ich habe keine Probleme und schaue positiv in Richtung morgen. Das Vertrauen ist auf jeden Fall da.” Mit Kitzbühel, Schladming und Garmisch warten noch einige Rennen vor der WM, bei der der Tiroler zum Vielstarter werden könnte.
Schmerzhaft geprüft wird derzeit auch die alpine Führungsriege. Mandl, der sich bei einem Sturz in Gröden vor Weihnachten alle Bänder in der Schulter gerissen hat und noch mit Schiene unterwegs ist, gab stellvertretend für Cheftrainer Marko Pfeifer, der wegen einer Gallenstein-Kolik und Operation in Kitzbühel fehlt, die Parole für das Wochenende aus. “Wir haben nichts zu verlieren.”
Striedinger: “Man kann hier sehr viel mit Mut machen”
Jeder wolle die Wende schaffen, es wieder in die richtige Richtung lenken, sagte Otmar Striedinger. “Hart weiterarbeiten und die Töne von außen überhören. Aber dass kritische Fragen auftauchen, ist für uns auch verständlich. Jeder muss seinen Weg finden, dass er da wieder rauskommt. Wie er dann wieder auf die Autobahn kommt, und nicht auf der Bundesstraße fährt.”
Der Glaube an sich selbst sei aber da. “Wieso soll es in Kitzbühel nicht so weit sein können? Es heißt nicht, dass wir schon aufgegeben haben, wir sind so motiviert wie noch nie.” Für einen Start bei der Heim-WM wartet auf ihn noch Arbeit und “einer der schönsten Super-G”. Man könne “da herunten sehr viel mit Mut machen”, meinte der Kärntner.
Feurstein feiert Kitz-Premiere
Feurstein spürt die “Rolle des letzten Hoffnungsträgers”, wie die Frage an ihn lautete, nicht. “Ich glaube, die Jungs probieren alle, ihr Bestes zu geben. Ich will auch mein Bestes geben, mit dem anderen beschäftige ich mich nicht.” Für ihn wird es die Kitzbühel-Premiere. “Sehr speziell, ganz was anders, als ich bisher im Weltcup gefahren bin.” Konstant Top-15-Plätze sammeln, sei das Saisonziel gewesen. “Natürlich will ich vorne mitfahren. Aber das Niveau ist aktuell extrem hoch, das muss alles zusammenpassen, dass das funktioniert.”
Der Bormio-Siebente Daniel Hemetsberger erklärte, wieder besser ins Skifahren reingekommen zu sein. “Einfach geil, wenn man daheim vor so einer Kulisse Rennen fahren kann”, sagte Stefan Babinsky, der vor vier Jahren Super-G-Siebenter auf der Streifalm war, in diesem Winter bisher einem Top-10-Rang aber erfolglos hinterherjagte. “Ich weiß, dass ich gut und schnell Skifahren kann, das werde ich hoffentlich in den nächsten Tagen auch machen”, meinte Stefan Eichberger.
Odermatt: “Ist ein spezieller Super-G”
Die Schweizer Marco Odermatt (Beaver Creek) und Franjo von Allmen (Schweiz) sowie Mattia Casse (Italien) und Fredrik Möller (Norwegen) heimsten die Siege in diesem Winter im Super-G ein. “Ich bin hier auch schon auf das Podest gefahren, es ist ein spezieller Super-G”, sagte Odermatt, dessen klarer Fokus aber auf dem erstmaligen Gewinn der Abfahrt am Samstag gerichtet ist.