Für das Speedteam ist es der Abschluss der Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm, für die Technikerinnen der Auftakt in ihre Medaillenevents.
In der neuen Team-Kombi am Dienstag (ab 10 Uhr im sport24-Liveticker) starten für Österreich die Teams Kamir, Redster, Immerlustig und Steirerbluat. Die Top-Duos bilden Ex-Slalom-Weltmeisterin Katharina Liensberger und die WM-Abfahrtszweite Mirjam Puchner, sowie Super-G-Weltmeisterin Stephanie Venier mit Katharina Truppe. Gefahren wird erst die Abfahrt, danach ein Slalomlauf.
So funktioniert das neue WM-Format
Cornelia Hütter startet mit Katharina Huber, Christina Ager mit Katharina Gallhuber. Nach der Abfahrt (10.00 Uhr) werden die Top 30 gestürzt, das heißt, dass bei einer Topleistung einer Abfahrerin die Slalomläuferin (13.15/jeweils live ORF 1) entsprechend spät ins Rennen gehen würde. Spannung bis zum Schluss ist garantiert, die Premiere des Formats auf Elite-Ebene löste bei den Protagonistinnen jedenfalls große Vorfreude aus.
Mit Bremsen gewinnt man nichts
“Volle Attacke, ich werde nicht rumbremsen. Es ist nicht das Motto, wer bremst, gewinnt. Ich werde alles an den Tag legen und schauen, dass ich möglichst schnell im Ziel bin”, meinte Puchner aus dem Team Kamir (eine Kombination der beiden Vornamen, Anm.). “Der Druck liegt bei mir”, sagte Liensberger lachend. Die Piste sei in einem “Topzustand”, merkte Puchner an, sie werde auch im Slalom perfekt sein. Dass dieser nur in einem Durchgang gefahren wird, bedeutet für Liensberger, dass sie “nochmals klarer volle hundert Prozent reinlegen” muss. “Es zählt jeder Schwung bis ins Ziel.”
“Gewinnen und verlieren zusammen”
Immerlustig haben es Venier und Truppe. “Die Zuschauer wissen noch nicht so, wie es funktioniert, aber es ist eigentlich ganz einfach. Eine fährt die Abfahrt, die andere den Slalom und die schnellste Zeit zählt”, brachte es Venier auf den Punkt. “Man schweißt als Team zusammen, von dem her finde ich das vom Grundgedanken cool. Es kann recht spannend werden”, meinte Truppe. Bezüglich Favoritenrolle tut sich Venier schwer, denn sollte in der Abfahrt etwas passieren, liege es an der Slalomfahrerin aufzuholen, was soll man also vorher für eine Prognose abgeben.
Polizistinnen-Duett
Hütter und Huber sind beide Polizistinnen, Speed-Ass Hütter absolvierte die Ausbildung einen Jahrgang über Huber. Gemeinsame steirische Wurzeln, auch Huber ist in der Grünen Mark geboren, resultierten im Teamnamen Steirerbluat. Hütter, die nicht ohne Edelmetall aus Saalbach abreisen will, schwärmte vom neuen Format. “Sie haben ein Programm gefunden, das für die Athletinnen und Zuschauer attraktiv ist. Man sieht in beiden Spezialdisziplinen die Besten an einem Tag in einem Rennen.”
Mit Spritzenkur zum WM-Einsatz
Gallhuber und Ager eint nicht nur die Skimarke, daher der Name Redster, und Berufsausbildung (Zoll), sondern auch, dass es beide auf den letzten Drücker zu WM-Ehren schaffen. Ager wurde anstelle der verletzten Ricarda Haaser nachnominiert. “Es hat Zeit gebraucht, die Enttäuschung zu verarbeiten. Dass doch noch der Anruf kam, ist wahnsinnig cool.” Obwohl sie nur ein Abfahrtstraining in den Beinen hat, kenne sie die Strecke sehr gut, versicherte die Tirolerin. Gallhuber überzeugte die Trainer im letzten Weltcup-Slalom trotz Ausfalls. Ihre chronischen Knieprobleme versucht die Niederösterreicherin mit regelmäßigen Spritzenkuren in den Griff zu bekommen. So könne sie “möglichst schmerzfrei am Start stehen”, sagte die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin im Slalom von 2018.