Der erste Test auf der Abfahrts-WM-Strecke von 2027 macht Lust auf mehr: Die ÖSV-Asse Stefan Eichberger und Daniel Hemetsberger mischten beim Trainings-Auftakt für die Weltcup-Abfahrt in Crans Montana (Samstag, 10 Uhr) ganz vorn mit.

Vier Tage nach der Schlussfeier in Saalbach ging‘s in Crans Montana, wo 2027 die nächste Ski-WM steigt, mit dem ersten Training für die Abfahrt am Samstag weiter. Dabei ging der Länderkampf Österreich gegen die Schweiz in die nächste Runde. Nur 23 Hundertstel hinter Lokalmatador Stefan Rogentin (2:00,27) raste Stefan Eichberger auf Platz 2, Daniel Hemetsberger fuhr die viertschnellste Zeit (+0,51).

Zukunftshoffnung Eichberger: “Abfahrt könnte mir liegen”

„Eine lange Strecke mit sehr viel Gelände“, meinte Hemetsberger. „Es ist echt lässig zu fahren.“ Wegen der vielen Wellen sei bei warmen Temperaturen schon die Besichtigung sehr intensiv gewesen: „Man sieht das nächste Tor nicht und sollte sich seiner Sache nicht zu sicher sein.“ Die frühen Startzeiten der Abfahrt am Samstag (10.00 Uhr) und des Super-G am Sonntag (10.30/jew. ORF1) seien für einen Abfahrer eine „ziemlich harte Partie“. Eichberger erkannte Ähnlichkeiten mit Gröden, wo er im Dezember als Sechster sein bestes Weltcup-Ergebnis eingefahren hat. Ein gutes Omen! In Saalbach lief es für den Steirer mit Platz 28 nicht nach Wunsch, von WM-Frust wollte er aber nicht reden. „Ich hab es im Rennen nicht ganz runtergebracht. Trübsalblasen in meiner ersten Weltcupsaison wär aber das absolut Falsche.“ Die Konzentration gelte jetzt Crans-Montana: „Die Abfahrt könnte mir liegen.“

Kriechmayr und Haaser hielten sich zurück

Vize-Weltmeister Vincent Kriechmayr begnügte sich mit einer Besichtigungsfahrt und Rang 47 (+2,20): “Es war mit dem Licht gar nicht so leicht, weil viel Gelände drinnen ist. Es hat einen ganz anderen Charakter als in Saalbach-Hinterglemm – wesentlich längere Kurven, ein bisschen weniger Geschwindigkeit, das Gelände ein bisschen flacher. Mit Renntempo kann es durchaus spannend werden. Sie werden sicher eine spektakuläre WM hinzaubern.” Ob er in zwei Jahren dabei sein werde, ließ Kriechmayr offen. “Ich schaue von Rennen zu Rennen, von Saison zu Saison.”

Drittbester Österreicher war als 24. (+1,31) Otmar Striedinger, der Kärntner hatte das Verpassen eines WM-Einsatzes zu verdauen. “Es war ein Tiefpunkt für mich, die Enttäuschung war sehr groß. Ich habe probiert, meinen Kopf frei zu bekommen.” Er könne aber indes mit solchen Situationen umgehen, bei Olympia 2022 habe er Ähnliches erlebt. Nun wolle er die Antwort auf der Piste geben. “Die Strecke gefällt mir eigentlich gut, die Topografie könnte mir gut liegen.” Ein bisschen hatte der 33-Jährige die Strecke von der Junioren-WM 2011 in Erinnerung, als er Abfahrtsbronze holte.

RTL-Weltmeister Haaser mit “Besichtigungsfahrt” 57.

Die Schweizer Weltmeister Franjo von Allmen (26./+1,36) und Marco Odermatt (36./+1,69) gingen es ruhig an. Von den übrigen Österreichern wurden Stefan Babinsky 29. (+1,47), Christopher Neumayer 34. (+1,66), Stefan Rieser 41. (+1,80), Raphael Haaser 57. (+4,06) und Lukas Feurstein 58. (+4,22). Riesentorlauf-Weltmeister Haaser sprach von einer “ein bisschen schnelleren Besichtigungsfahrt. Um zu wissen, wie das Gelände ist, sich alles einzuprägen.” Der Tiroler möchte sich auch in Richtung Abfahrt orientieren und zum 500-Punkte-Fahrer werden. Aktuell hält er bei 144 Zählern.

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