Am Freitag (14 Uhr, live ORF1) geht es für unsere ÖSV-Adlerinnen in Trondheim auf Medaillenjagd.
Die rot-weiß-roten Skispringerinnen gehen bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim als Jäger in die erste Medaillenentscheidung. Wenn am Freitag (ab 14 Uhr im Sport24-Liveticker) das ÖSV-Trio Eva Pinkelnig, Lisa Eder und Jacqueline Seifriedsberger auf der Normalschanze in Norwegen erstmals nach Edelmetall greift, liegt die Favoritenrolle bei der slowenischen Seriensiegerin Nika Prevc und der Lokalmatadorin Eirin Maria Kvandal. Im österreichischen Lager herrscht trotzdem Zuversicht.
“Große Ambitionen” in Trondheim
“Wir sind mit großen Ambitionen da”, betonte Bernhard Metzler vor seinem ersten Großereignis als ÖSV-Cheftrainer. “Wir haben eine starke, kompakte Mannschaft.” Bei der Generalprobe in Hinzenbach am vergangenen Wochenende landete Seifriedsberger in Abwesenheit des norwegischen Teams auf den Rängen drei und fünf, Eder wurde zweimal Vierte, Pinkelnig Fünfte und Sechste. “Wir wissen, dass alle drei auf das Stockerl hupfen können. Deswegen werden wir auch da unsere Chance haben und diese nutzen”, kündigte Metzler an.
Topfavoritin ist die 19-jährige Prevc, die die letzten sechs Weltcup-Bewerbe vor der Weltmeisterschaft gewann und nun ihre erste WM-Medaille anpeilt. Kvandal feierte zwei Siege in der laufenden Saison und kann auf den Heimvorteil vertrauen. Die Deutsche Selina Freitag reiste mit vier zweiten Plätzen in Serie nach Trondheim.
Pinkelnig mit gelungener Generalprobe
Pinkelnig hat jedenfalls gute Erinnerungen an die Normalschanze in Trondheim, im Vorjahr hatte die Vorarlbergerin bei der Generalprobe im Granåsen Skisenter den zweiten Platz belegt. “Ich weiß, was ich zu tun habe. Generell habe ich mehr Erfolge auf der Normalschanze gefeiert”, sagte die 36-jährige Vorarlbergerin, die dieses Jahr in Villach bereits ganz oben gestanden ist. Es müsse aber viel zusammenpassen. “Es ist ganz, ganz spannend. Es braucht auch die Portion Glück. Wir hatten einige Wettkämpfe, die echt schräg waren”, ergänzte Pinkelnig. “Eva muss man immer auf dem Zettel haben”, sagte Metzler über die vierfache WM-Silbermedaillengewinnerin (2x Seefeld 2019, 2x Planica 2023).
Seifriedsberger war zuletzt in ausgezeichneter Form und sprang in Zao zum Weltcupsieg. “Wenn alles zusammenpasst am Tag X und ich körperlich gut beieinander bin, weiß ich, dass ich vorne mitmischen kann”, sagte die Oberösterreicherin im APA-Gespräch. Die 34-Jährige hat bereits fünf WM-Medaillen zuhause hängen, mit Bronze im Val di Fiemme 2013 holte sie auch eine Einzelmedaille.
Eder will fehlerfrei springen
Eder sprang in der laufenden Saison bereits viermal aufs Podium, trotz guter Leistungen unmittelbar vor der WM sucht die 23-jährige Tirolerin aber noch nach der Offenbarung. “Im Sprung habe ich einen kleinen Fehler drin, das regt mich ein bissl auf”, erzählte die 23-Jährige. “Im Training schaffe ich es schon oft, dass es funktioniert. Nur dann, wenn es zählt, nicht. Da bin ich schon ein bissl heiß.” Die Normalschanze mit einer Hillsize von 105 Metern habe jedenfalls einen eigenen Charakter, die keiner Schanze im Weltcup ähnelt, betonte Eder.
Den vierten und letzten ÖSV-Startplatz sicherte sich Julia Mühlbacher, die zuletzt mit einer Top-Ten-Platzierung eine aufsteigende Form bewies. Nicht mit dabei ist Sara Marita Kramer, die 23-jährige Tirolerin fand im WM-Winter nach einer Gürtelrose-Erkrankung nicht mehr zur erhofften Form. Auch Chiara Kreuzer, Team-Weltmeisterin von 2021 in Oberstdorf, durfte nicht mit in den hohen Norden. Metzler gab dafür der 17-jährigen Wienerin Meghann Wadsak die Möglichkeit, als designierte Ersatzfrau Eindrücke bei einer Weltmeisterschaft zu sammeln.