Der ATX Total Return, bei dem Dividenden-Zahlungen wieder in den Aktienkurs einkalkuliert werden, stieg am Donnerstag erstmals über die 10.000er-Marke und stand am Ende bei 10.100 Punkten.
Wien. Der Wiener Aktienmarkt ist am Donnerstag erneut mit deutlichen Kursgewinnen aus dem Handel gegangen und hat damit an seine kräftigen Zugewinne am Vortag angeknüpft. Der heimische Leitindex ATX kletterte um 2,10 Prozent nach oben auf 4.329,90 Punkte. Der breiter gefasste ATX Prime gewann 2,18 Prozent bei 2.175,14 Einheiten.
Österreichischer Leitindex erstmals über 10.000 Punkten
Der ATX Total Return schloss gestern erstmals in seiner Geschichte über 10.000 Punkten (Schlusskurs: 10.100,07 Punkte). Als Indikator zeigt er die Wertentwicklung der – basierend auf Streubesitzkapitalisierung und Umsatz – 20 größten börsennotierten Unternehmen Österreichs unter Berücksichtigung der Dividenden. Der ATX Total Return gilt somit als Performanceindex – wie der deutsche Aktienindex DAX.
“Der ATX als Kursindex bildet für Anlegerinnen und Anleger nur die halbe Wahrheit ab und lässt eine wesentliche Stärke des österreichischen Marktes unbeachtet: Die Dividende. Diese macht im Langzeitvergleich aber einen bedeutenden Teil der Rendite aus. Für Investorinnen und Investoren ist daher der ATX Total Return der einzig relevante österreichische Leitindex”, sagt Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse.
Österreich gilt als dividendenstarker Markt
So liegt die annualisierte Performance des ATX Total Return seit Beginn 2002 bei 8,98 %, während jene des ATX ohne Dividenden 5,92 % beträgt. Österreich gilt im internationalen Vergleich als dividendenstarker Markt, die durchschnittliche Dividendenrendite im ATX – also der prozentuelle Anteil der ausbezahlten Dividende am Preis der Aktie – wird 2025 laut Konsensschätzungen von Analysten bei rund 6 % liegen.”Beim Indexvergleich spielen neben der Dividendenpolitik natürlich auch Beobachtungszeitraum, Kapitalisierung und Branchenzusammensetzung eine wesentliche Rolle. Der ATX ist ein zyklischer Index, mit Index-Schwergewichten im Finanz- und Industriesektor und wäre anhand der Marktkapitalisierung und Größe der Unternehmen noch eher mit dem MDAX als dem DAX zu vergleichen”, erklärt Boschan.