Speicherstand sank heuer bereits um mehr als 20 Prozentpunkte auf unter 55 Prozent. Zeitdruck zum Wiederbefüllen steigt.

Österreich hat seinen Gasverbrauch heuer bisher vor allem aus den Gasspeichern gedeckt. 45 Prozent des Erdgasverbrauchs kamen laut Zahlen der E-Control aus den Speichern, 24 Prozent deckte Flüssigerdgas, das per Schiff nach Europa gebracht wurde, und weitere 16 Prozent strömten aus Norwegen via Deutschland nach Österreich. Der Rest stammte aus dem kaspischen Raum, Nordafrika und Großbritannien.

Gasspeicherstand deutlich gesunken

Der Gasspeicherstand ist in den beiden Wintermonaten Jänner und Februar bereits um mehr als 20 Prozentpunkte auf unter 55 Prozent gesunken. Mit Jahreswechsel war der Transitvertrag zwischen Russland und Ukraine ausgelaufen, seither kommt kein russisches Pipeline-Gas mehr nach Österreich, was in Kombination mit kaltem Wetter und höheren Preisen dazu beitrug, dass sich die Speicher schneller leerten.

Experten von E-Control und Energieagentur betonten wiederholt, dass Österreichs Gasversorgung auch ohne Gas aus Russland gesichert sei und die derzeitigen Kapazitäten für zwei sehr kalte Winter ausreichten. Allerdings steigt der Zeitdruck zum Wiederbefüllen der Speicher im Sommer, je weiter die Speicherstände bis zum Ende der Heizsaison sinken. Der Vorstand der Austrian Gas Grid Management (AGGM), Bernhard Painz, sagte Mitte Dezember, dass es gut wäre, “wenn der Speicherstand nach dem Winter nicht bei unter 60 Prozent liegt”. Wegen des Kriegs in der Ukraine hatte die EU ein Gesetz erlassen, wonach die Reservoirs bis zum 1. November zu 90 Prozent gefüllt sein müssen.

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