Die durch eine Havarie von zwei Öltankern ausgelöste Ölpest vor der von Russland annektierten Halbinsel Krim hat sich weiter ausgebreitet. Auf der Krim seien an zwei weiteren Stellen Ölverschmutzungen entdeckt worden, teilte das russische Katastrophenschutzministerium am Donnerstag mit. Betroffen sind demnach der Strand der Stadt Kertsch und ein Strand am weiter südlich gelegenen Tobetschyzke-See.

Seit der Havarie bei einem Sturm am 15. Dezember wurden laut Ministerium auf Dutzenden Kilometern Strand 73.000 Tonnen ölverschmutzter Sand entfernt. Insgesamt könnten 200.000 Tonnen Sand und weitere Böden betroffen sein. Regionale Behörden zufolge wurden bisher 2.100 Vögel gerettet.

Sie veröffentlichten Bilder von ehrenamtlichen Helfern in Schutzanzügen, die unter anderem im Badeort Anapa in der russischen Region Krasnodar an verunreinigten Strandabschnitten mit Schaufeln im Einsatz waren. Russische Wissenschafter hatten kritisiert, dass die Helfer nicht mit der nötigen Schutzausrüstung ausgestattet würden.

Putin spricht von “ökologischer Katastrophe”

Die Tanker “Wolgoneft-212” und “Wolgoneft-239” waren mit insgesamt 9.200 Tonnen Öl beladen, als sie vor fast drei Wochen bei einem Sturm in der Straße von Kertsch zwischen der Krim und Krasnodar stark beschädigt worden. Der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Krim rief Ende Dezember den Notstand aus. Russlands Präsident Wladimir Putin sprach von einer “ökologischen Katastrophe”, deren Ausmaße laut seinem Sprecher noch nicht abzusehen sind.

Die Ukraine bezeichnete die Ölpest als die bisher schlimmste des 21. Jahrhunderts im Schwarzen Meer und warf Russland vor, alte, ungeeignete Frachter einzusetzen. Moskau nutzt für seine sogenannte Schattenflotte zur Umgehung des westlichen Öl-Embargos oft alte Tanker.

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