Das Highlight vor dem Saison-Highlight wird am Samstag in Kitzbühel serviert. Am Büffet angerichtet ist die Streifabfahrt (11.30 Uhr/live auf ORF 1), ein echter Leckerbissen für Skirennläufer und Fans. 

So manchen ist in der Erinnerung die Goldene Gams mehr wert als eine Goldmedaille, für das so gebeutelte ÖSV-Team wäre schon ein Stockerlplatz am Samstag (ab 11.30 Uhr, im Sport24-Liveticker) ein wertvoller Booster vor der Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm (4. – 16. Februar). Zu favorisieren sind die Schweizer Marco Odermatt, Franjo von Allmen, Stefan Rogentin und Alexis Monney.

Eichberger ist unsere Kitz-Hoffnung

Da der Super-G-Zweite Raphael Haaser wegen der Nicht-Teilnahme an den Trainings die Abfahrt nicht bestreiten darf, ruhen die Hoffnungen bemerkenswerterweise auf den zu Saisonbeginn noch Qualifikation fahrenden Gröden-Sechsten Stefan Eichberger, dem Zweiten des Streif-Abschlusstrainings (“Ich habe es gut getroffen”). Für den 24-Jährigen ist es die erst zweite Saison im Weltcup und Kitzbühel nun ist die erste Abfahrt dieser Kategorie, die er bereits kennt. Im Vorjahr war er 41.

Der Steirer wolle am Samstag die Stimmung wieder voll auskosten. Am Freitag landete er im Super-G mit Startnummer 27 auf dem 13. Platz und war damit zweitbester Österreicher. “Ein geiles Ergebnis in Kitzbühel einfach”, sagte Eichberger. Er habe “jede Sekunde genossen” und “super Selbstvertrauen getankt”.

Hemetsberger will kein “alter Platzhalter” sein

Deutlich mehr Erfahrung hat der 33-jährige Daniel Hemetsberger, als Elfter in Bormio und Zwölfter in Gröden war er in diesem Winter knapp an den ersten zehn dran. Dann kam Platz 28 in Wengen. “Die letzte Woche war verheerend, das ist ja keine Gaude. Da gehst ins Zimmer, hockst da, völlig am Boden, und denkst dir: Alter, was geht da ab? Warum?” Er sagte sich, wenn das in dieser Saison so weitergehe, lasse er es bleiben, denn einen alten Platzhalter brauche man nicht.

Also schaute er sich alte Videos von schnellen Fahrten an, versuchte es mit voller Attacke. Und überzeugte im Training als Vierter. “Der Zug ist besser, der Grundspeed wieder gekommen. Tatsache ist, dass ich jetzt um ein Eck schneller runterkomme. Ich hoffe, dass ich am Samstag noch einmal so eine Vollgasfahrt runterdrücke.” Trotz seiner umfassenden Knieverletzungen-Historie verfolge er immer noch das Ziel, einen Sieg einzufahren. Am nächsten dran in der Abfahrt war er 2022 als Dritter – in Kitzbühel.

Striedinger kam mit kleineren Blessuren davon

Das Warmwetter hat die Verhältnisse auf der Streif verändert, niedrige Nummern wären wahrscheinlich ebenso von Vorteil wie Eimer mit Salz am Pistenrand. “Wenn es nötig ist, werden sie die gewissen Passagen schon salzen”, sagte Otmar Striedinger, der nach Platz 17 ebenfalls ratlos aus Wengen abgereist war. “Es war für mich unschlüssig, ich habe noch keine richtige Antwort gefunden.” Im Kitz-Super-G räumte er beim Oberhausberg nach einem Verschneider spektakulär die Werbebande ab. “Da ist mir der Platz ausgegangen für eine Korrektur, weil es da natürlich sehr eng ist”, berichtete der Kärntner, der von einer schweren Verletzung verschont blieb.

Es sei natürlich “bitter, wenn man so ins Heimwochenende startet”, sagte der Dritte von 2019. Dennoch sei er gut drauf. “Das Haus ist ausverkauft. Für einen österreichischen Abfahrer gibt es nichts Aufregenderes oder Schöneres, als hier an den Start zu gehen. Da ist jeder motiviert bis in die Haarspitzen.”

Abfahrtssieg ist Odermatts Begehren

Par excellence vollführt das Odermatt, der den noch fehlenden Streif-Abfahrtssieg als das letzte große Ziel bezeichnet. Was für ihn das Kriterium auf der Strecke ist? “Die Schlüsselstelle ist die Steilhang-Ausfahrt, weil du von diesem Tempo die nächsten dreißig, vierzig Sekunden lebst”, so der Super-G-Gewinner vom Freitag.

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