Gut drei Wochen vor der Wiedereröffnung der restaurierten Pariser Kathedrale Notre-Dame soll am Freitag die bei dem Brand unversehrte Marienstatue wieder in die Kirche gebracht werden.  

“Sie wird die erste sein, die wieder in die Kathedrale zurückkehrt”, sagte der Pariser Erzbischof Laurent Ulrich kürzlich bei der Vorstellung der Eröffnungsfeierlichkeiten, die für den 7. und 8. Dezember geplant sind.

Die mittelalterliche Statue war bei dem verheerenden Brand 2019 unversehrt geblieben. Das Bild der hellen Marienstatue inmitten der verkohlten Trümmer des eingestürzten Dachs war für viele Gläubige ein Symbol der Hoffnung geworden.

Die Rückkehr der Statue, die Maria mit Jesus als Kind auf dem Arm zeigt, wird mit einer Fackelprozession gefeiert. Für die Prozession, die um 18.00 Uhr auf dem Vorplatz der Kathedrale beginnt, wird allerdings eine Kopie der Statue aus dem 14. Jahrhundert benutzt. Das empfindliche Original wird auf dem Vorplatz zu sehen sein und dort vom Erzbischof gesegnet werden.

Die Marienstatue stand ursprünglich in einer Kapelle aus dem 12. Jahrhundert in der Nähe von Notre-Dame. Sie wurde Anfang des 19. Jahrhunderts in die Kathedrale Notre-Dame gebracht, um deren Marienstatue zu ersetzen, die während der Französischen Revolution zerstört worden war.

Feierliche Wiedereröffnung 

Nach dem Brand vor fünf Jahren wurde die Marienstatue in die Pariser Kirche Saint-Germain l’Auxerrois gebracht, die während der Zeit der Restaurierung auch dem Chor der Kathedrale eine neue Wirkungsstätte bot.

Am 7. Dezember soll die Kathedrale in Anwesenheit zahlreicher Staats- und Regierungschefs feierlich wiedereröffnet werden. Wer aus Deutschland kommt, ist noch nicht bekannt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der den Wiederaufbau innerhalb von fünf Jahren versprochen hatte, will auf dem Vorplatz eine Ansprache halten. Der Erzbischof wird anschließend mit seinem Bischofsstab an die Pforte der Kathedrale klopfen und dann mit den Anwesenden einziehen.

Am 8. Dezember findet in Anwesenheit von Macron die erste Messe statt, bei der auch der neue Altar geweiht wird. Das Kirchengebäude gehört dem französischen Staat, der mit den Spenden in Höhe von gut 840 Millionen Euro die Restauration organisiert hat. Im Inneren der Kirche ist die Diözese zuständig.

In den vergangenen fünf Jahren wurde der bei dem Feuer zerstörte Dachstuhl wieder aufgebaut, die Wände wurden von Ruß und Dreck befreit, die Wandmalereien restauriert. Die Kirche bekam zudem einen neuen Vierungsturm. Auch die Bleiglasfenster wurden aufwendig gereinigt, vier davon durch die Kölner Dombauhütte.

Besucher sollen sich künftig online für ein Zeitfenster anmelden. Eine neue App, die verschiedene Besucherparcours für Pilger, Kulturinteressierte oder Familien vorschlägt, soll Anfang Dezember verfügbar sein.

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