Die beiden japanischen Automobilhersteller Nissan und Honda haben die Verhandlungen über eine geplante Fusion beendet. Der Zusammenschluss hätte die Unternehmen auf Platz vier der weltweiten Automobilbranche katapultiert. 

Doch Differenzen zwischen den Konzernen verhinderten eine Einigung. Während Honda an der Börse zulegte, reagierten die Nissan-Aktien verhaltener.

Keine neue Nummer 4 auf dem Automarkt 

Die Verhandlungen über die Fusion von Nissan und Honda begannen im Dezember letzten Jahres. Ziel war es, durch den Zusammenschluss Synergien zu nutzen und gemeinsam gegen die zunehmende Konkurrenz chinesischer Automarken anzutreten. Das geplante Geschäft hätte ein Volumen von rund 60 Milliarden US-Dollar (ca. 55 Milliarden Euro) gehabt und die fusionierte Gruppe zum weltweit viertgrößten Automobilhersteller nach Toyota, Volkswagen und Hyundai gemacht. Nun steht fest: Die Gespräche sind gescheitert. Beide Unternehmen gaben bekannt, dass sie ihre jeweiligen Strategien eigenständig weiterverfolgen werden.

Unterschiedliche Ansichten als Hauptgrund für das Scheitern

Laut einem Bericht des US-Wirtschaftssenders CNBC verhinderten unterschiedliche Vorstellungen eine Einigung. Demnach sei Nissan nicht bereit gewesen, Werksschließungen in Kauf zu nehmen, während Honda auf tiefgreifendere Kostensenkungen drängte. Insbesondere Personalreduzierungen standen im Raum, worüber offenbar keine Einigung erzielt werden konnte. Ein weiterer Knackpunkt war laut Insidern die Zurückhaltung von Nissan, sich in eine untergeordnete Rolle innerhalb der Fusion zu begeben. Das Unternehmen wolle seine Eigenständigkeit bewahren und sich nicht vollständig den Strukturen von Honda anpassen.

Börsenreaktion: Honda legt zu, Nissan schwächelt

An der Börse reagierten die Aktienkurse der beiden Autobauer unterschiedlich. Während die Aktie von Honda am Donnerstagmorgen um 2,14 Prozent stieg, gab das Papier von Nissan um 0,34 Prozent nach. Analysten führen dies darauf zurück, dass Honda als der stärkere Partner galt und Anleger den eigenständigen Kurs des Unternehmens positiv bewerten.

Zukunft der beiden Unternehmen

Trotz des gescheiterten Zusammenschlusses stehen beide Unternehmen vor der Herausforderung, sich gegen die immer stärker werdende Konkurrenz aus China zu behaupten. Vor allem im Bereich der Elektromobilität drängen chinesische Hersteller mit günstigeren Modellen auf den Markt. Sowohl Honda als auch Nissan haben bereits Pläne vorgestellt, um ihre Marktposition zu festigen. Honda setzt verstärkt auf eigene Entwicklungen im Bereich Elektroautos und Wasserstofftechnologie. Nissan hingegen verfolgt eine Strategie, die neben E-Autos auch Hybridmodelle stärker in den Fokus rückt.

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