Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 107.759 Einsätze verzeichnet, mehr als 27.000 standen in Verbindung mit der Flut. Überhaupt sorgten ab Juni Wetterkapriolen für bewegte Monate.
Das Hochwasser vom vergangenen September hat die Jahresbilanz der niederösterreichischen Feuerwehr geprägt. 2024 wurden in Summe 107.759 Einsätze verzeichnet. Über 27.000 davon waren mit der Flutkatastrophe verbunden. Wetterkapriolen inklusive Hagelunwetter und Starkregen bescherten den Helfern generell ab Juni bewegte Monate. Für kommende Herausforderungen sieht man sich aufgrund von getätigten Investitionen und des auch international gefragten Sicherheitssystems gerüstet.
Aus Sicht von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) waren die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren im Bundesland im Vorjahr “gefordert wie niemals zuvor”. Geleistet wurden 7,68 Millionen an Arbeitsstunden. Speziell bei der Hochwasserkatastrophe sei gezeigt worden, “was Feuerwehr, was Sicherheitsfamilie tatsächlich kann”, zog die Landeschefin am Dienstag bei einer Pressekonferenz in St. Pölten Bilanz.
Ähnlich äußerte sich ÖVP-Landesvize Stephan Pernkopf. Die Feuerwehr garantiere “größtmögliche Sicherheit”, beim Hochwasser sei ein “echter Großeinsatz” abgespult worden. 330 Millionen Euro an Hilfszahlungen für 18.600 Familien und Betriebe seien seitens des Landes mittlerweile abgewickelt worden.
Interesse am Sicherheitssystem “von Helsinki bis Zürich”
Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner erinnerte daran, dass beim Hochwasser Einsatzkräfte aus allen Bundesländern nach Niederösterreich ausgerückt sind. So eine Konstellation sei einzigartig. Das in Niederösterreich betriebene Sicherheitssystem mitsamt der Aufbringung unzähliger Freiwilligenstunden habe “extrem gut” funktioniert, es gebe dazu laufend internationale Anfragen – “von Helsinki bis Zürich”. Um auch künftig gerüstet zu sein, sei gemeinsam mit dem Land u.a. weiter in mobilen Hochwasserschutz und in Großpumpen investiert worden. Am Standort in Tulln werde zudem der Containerterminal erweitert.
Im Vorjahr habe man in Niederösterreich “ab Juni eigentlich jedes Monat eine Naturkatastrophe” verzeichnen müssen: “Das hat es auch noch nie gegeben”, blickte Fahrafellner zurück. Im angesprochenen Juni gab es mehr als 1.100 Unwettereinsätze, hauptbetroffen war der Bezirk St. Pölten. Im Juli sorgte ein Hagelunwetter für 210 beschädigte Dächer im Bezirk Waidhofen a. d. Thaya, im August forderte Starkregen im Raum Hollabrunn die Einsatzkräfte. Zuwächse bei den Ausrückungen gab es in diversen Segmenten. Die technischen Einsätze kletterten auch hochwasserbedingt im Vergleich zu 2023 von 44.868 auf 77.532, die Zahl der Menschenrettungen erhöhte sich um 17,68 Prozent auf 4.625.