Kolumbien gilt seit Jahrzehnten als eines der wichtigsten Produktionsländer für Kokain. Trotz massiver staatlicher Bemühungen, den Drogenhandel einzudämmen, floriert das Geschäft weiter.
Präsident Gustavo Petro stellt nun die bisherigen Strategien infrage und fordert eine radikale Neuausrichtung: die Legalisierung von Kokain. Seiner Meinung nach sei Alkohol weitaus gefährlicher als die weiße Substanz.
Kolumbiens Präsident fordert weltweite Kokain-Legalisierung
Bei einer Ministerratssitzung, die live im kolumbianischen Fernsehen übertragen wurde, argumentierte der Präsident, dass das Verbot von Kokain weniger auf gesundheitlichen Risiken basiere, sondern vor allem auf der Tatsache, dass die Droge hauptsächlich in Lateinamerika produziert werde. „Kokain ist nicht schlimmer als Whisky“, betonte Petro laut dem kolumbianischen Nachrichtenportal “Columbia One”.
President Gustavo Petro of Colombia declared that cocaine is ilegal because it is made in Latin America and that it isn’t worse than whiskey. pic.twitter.com/ahK3O85DmK
— Crazy Ass Moments in LatAm Politics (@AssLatam) February 5, 2025
Petro, der 2022 als erster linker Präsident Kolumbiens ins Amt kam, sieht in der Legalisierung eine Möglichkeit, den illegalen Drogenhandel zu beenden. „Das Geschäft könnte leicht zerstört werden, wenn Kokain weltweit legal wäre. Es würde sich wie Wein verkaufen lassen“, erklärte er. Besonders die USA, wohin ein Großteil des Kokains geschmuggelt wird, hätten seiner Meinung nach ein viel größeres Problem mit Fentanyl als mit Kokain.
Mögliche wirtschaftliche Auswirkungen
Petro argumentiert weiter, dass eine Legalisierung dem Staat erhebliche Steuereinnahmen bringen könnte. Diese Gelder könnten dann in Programme zur Bekämpfung anderer gesundheitsschädlicher Substanzen wie Alkohol investiert werden. Auch Präventionsprojekte für Jugendliche wären durch diese Einnahmen finanzierbar.
Gesundheitliche Risiken des Kokain-Konsums
Experten warnen jedoch vor den erheblichen Gefahren des Kokain-Konsums. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung weisen darauf hin, dass Kokain schnell süchtig mache, da die Wirkung nur von kurzer Dauer sei. Dies führe dazu, dass Konsumenten immer häufiger und in höheren Dosen konsumieren. Zu den bekannten gesundheitlichen Folgen gehören Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma, Wahnvorstellungen und Atemstillstand. Ein Kokainschock kann zudem zu einem plötzlichen Blutdruckabfall und einem lebensgefährlichen Kreislaufzusammenbruch führen.