Es ist der schlimmste Feinstaub-Alarm seit Jahren: Nach zwei wärmeren Wintern mit viel Wind und Regen hat Mittleuropa nun einen kalten Winter – einen typischen Winter, bei dem viel geheizt wird.
Deshalb stauen sich die Schadstoffe aufgrund der Wetterlage. Die Umweltbehörden warnen vor der dramatisch verschmutzten Luft, joggen sollte absolut vermieden werden.
Aufgrund der noch immer anhaltenden Inversionswetterlage kann die Abluft aus Kamin-Heizungen von Hausbesitzern, Industrie und Straßenverkehr nicht abziehen, die verschmutzte Luft bleibt auch über den Wohngebieten hängen. Fazu, so schreibt die Bild, käme noch eine Smog-Wolke aus den polnischen Kohlekraftwerken und privaten Kohleheizungen.
Luft aus Polen
Seit dem Wochenende zieht diese verschmutzte Luft aus Polen nach Deutschland. Die Karten auf den Wetter-Apps sind tiefrot und das Bundesumweltamt warnt: nicht joggen! Der Ratschlag der Experten: „Besser ist ein gemütlicher Spaziergang anstatt zu joggen. Dabei atmet man deutlich weniger schlechte Luft ein und tut mit der Bewegung auch etwas Gutes für seinen Körper.
Jetzt ein “typischer kalter Winter” in Mitteleuropa
Ute Dauert vom Umweltbundesamt (Leitung Fachgebiet zur Beurteilung von Luftqualität) meint zur aktueleln Situation: “Etwa 50 Prozent des Feinstaubs in Berlin kommt aktuell aus Polen, 12 Prozent aus Deutschland.“ Und die Schadstoffe breiten sich aus: In Hamburg ist der Anteil des Polen-Feinstaubs 35 Prozent, in Dresden und Hannover 25 Prozent”, sagt die Expertin zur Bild. Und: “Wir waren die letzten Jahre verwöhnt, weil wir zwei wärmere Winter hatten mit viel Wind und Regen. Da gab es solche Situationen nicht. Jetzt haben wir einen kalten Winter, einen typischen Winter für Mitteleuropa, bei dem viel geheizt wird und sich die Schadstoffe durch die Wetterlage stauen. Das zeigt uns jetzt aber eindrücklich: Die Emissionen in Europa sind zu hoch, wir müssen davon runterkommen.”