Das Wiener Oberlandesgericht (OLG) hat am Dienstag die Strafe für einen 18-Jährigen erhöht. Der Angeklagte war im November 2024 am Landesgericht für Strafsachen wegen Doppelmordes an zwei obdachlosen Männern und des versuchten Mordes an einer unterstandslosen Frau sowie schwerer Körperverletzung zulasten seiner Mutter zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Die Strafe wurde nun um ein Jahr auf 13 Jahre Haft erhöht, bestätigte OLG-Sprecher Max Grube.
Der Senat habe einer Strafberufung der Staatsanwaltschaft Folge gegeben, sagte Gruber der APA. Der Anklagebehörde war die vom Erstgericht verhängte Strafe zu gering erschienen. Ein Schwurgericht hatte den 18-Jährigen zusätzlich aufgrund einer schwerwiegenden und nachhaltigen Persönlichkeitsstörung und seiner damit verbundenen Gefährlichkeit in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen.
Doppelmörder zum Tatzeitpunkt erst 17 Jahre alt
Der zum Tatzeitpunkt 17-Jährige hatte sich in Begleitung seines Anwalts auf eine Polizeiinspektion begeben, nachdem Fahndungsfotos aus Überwachungskameras veröffentlicht und 10.000 Euro für erfolgreiche Hinweise zur Ergreifung des gesuchten Mordverdächtigen ausgelobt worden waren.
Der Jugendliche legte bei der Polizei ein Geständnis ab und erklärte, “Stimmen” hätten ihm die Messerangriffe auf schlafende und damit schutz- und wehrlose Menschen befohlen.
Am 12. Juli 2023 soll der Bursch einen 56-jährigen Mann mit einem Küchenmesser auf einer Parkbank am Handelskai in Wien-Brigittenau erstochen haben. Am 22. Juli soll er mit derselben Waffe in der Venediger Au in Wien-Leopoldstadt einer 51 Jahre alten Frau schwere Stich- und Schnittverletzungen zugefügt haben, die das Opfer überlebte.
In der Nacht auf den 9. August soll der 17-Jährige schließlich am Hernalser Gürtel in Wien-Josefstadt einen 55 Jahre alten Mann mit dem Messer getötet haben. Der 17-Jährige befindet sich seit rund acht Monaten in U-Haft.