Dass ein hoher Salzkonsum dem Herzen schadet, wissen die meisten. Eine neue Studie legt nahe, dass Salz nicht nur den Blutdruck hochtreibt, sondern auch das Risiko für Depressionen erhöhen könnte. 

Forschende der Nanjing Medical University haben herausgefunden, dass eine salzreiche Ernährung bei Mäusen zu Verhaltensweisen führt, die an depressive Verstimmungen erinnern. Die Tiere bewegten sich weniger und erkundeten ihre Umgebung kaum noch – ein deutliches Zeichen dafür, dass etwas mit ihrer Psyche nicht stimmte. 

Wenn Salz auf die Psyche drückt 

Die Wissenschaftler:innen fanden heraus, dass eine übermäßige Salzzufuhr die Produktion eines bestimmten Proteins, genannt IL-17A, ankurbelt. Dieses Protein wurde bereits in früheren Studien mit Depressionen in Verbindung gebracht. Besonders spannend: IL-17A wird von bestimmten Immunzellen, den sogenannten Gamma-Delta-T-Zellen, produziert. Je mehr Salz die Mäuse fraßen, desto aktiver wurden diese Zellen – und umso mehr IL-17A wurde ausgeschüttet. Als die Forschenden diese Immunzellen gezielt ausschalteten, besserten sich die depressiven Symptome der Mäuse deutlich. 

Neue Wege für die Depressionsbehandlung

Diese Ergebnisse könnten neue Wege für die Behandlung von Depressionen aufzeigen. Denn wenn sich der Zusammenhang zwischen Salz, IL-17A und Depressionen auch beim Menschen bestätigt, wäre das eine echte Sensation: Eine einfache Ernährungsumstellung könnte dann dazu beitragen, das Depressionsrisiko zu senken. 

Besonders in westlichen Ländern ist der Salzkonsum oft viel zu hoch. Fast Food, Fertiggerichte und Snacks enthalten oft ein Vielfaches der empfohlenen Salzmenge. Während die Weltgesundheitsorganisation (WHO) maximal fünf Gramm Salz pro Tag empfiehlt, liegt der tatsächliche Konsum vieler Menschen deutlich darüber. Bislang galt hoher Salzkonsum vor allem als Problem für Herz und Kreislauf. Nun zeigt sich, dass es auch unserer Psyche schaden könnte. Zwar bleibt abzuwarten, ob die Ergebnisse aus der Tierstudie eins zu eins auf den Menschen übertragbar sind, aber eines steht fest: Ein bewussterer Umgang mit Salz könnte sich in vielerlei Hinsicht positiv auf die Gesundheit auswirken. 

Weniger Salz, bessere Laune?

Noch ist nicht abschließend geklärt, ob Salz direkt Depressionen beim Menschen auslösen kann. Doch die Hinweise darauf verdichten sich.

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