Eine neue Zwillingsstudie untersucht den Zusammenhang zwischen Tattoos und dem Krebsrisiko – und liefert dabei erschreckende Ergebnisse.
Tattoos sind mittlerweile fast so alltäglich wie Jeans und Sneakers. Fast die Hälfte der unter 35-Jährigen in Österreich trägt mittlerweile ein Tattoo auf der Haut. Doch während die Gesellschaft Tätowierungen längst akzeptiert hat, bleiben Hautärzte skeptisch – und eine neue Studie gibt ihnen möglicherweise Recht.
Tattoos erhöhen nachweislich Krebsrisiko
Schon länger ist bekannt, dass Tattootinte nicht nur unter der Haut bleibt, sondern über das Lymphsystem weiterwandert. Forscher:innen der Süddänischen Universität und der Universität Helsinki haben jetzt genauer untersucht, ob diese Farbpartikel langfristig gesundheitliche Folgen haben können. Ihre Methode? Sie analysierten Daten von über 5.900 dänischen Zwillingen – ideal, weil Zwillinge viele genetische und umweltbedingte Faktoren teilen. Das Ergebnis: Tätowierte Zwillinge entwickelten häufiger Lymphome und Hautkrebs als ihre nicht tätowierten Geschwister.
Es kommt auf die Größe an
Besonders auffällig war das Risiko bei Personen mit großflächigen Tattoos. Wer ein Tattoo trägt, das größer als eine Handfläche ist, hatte fast dreimal so häufig ein Lymphom. Warum? Die Forschenden vermuten, dass sich mit der Menge an Tattoofarbe auch die Belastung für die Lymphknoten erhöht – und damit auch das Risiko für Zellveränderungen.
Welche Farben sind riskant?
Die Studie untersuchte nicht, ob bestimmte Tattoofarben schädlicher sind als andere. Doch aus früheren Untersuchungen weiß man: Gerade kräftige Farbstoffe enthalten oft problematische Substanzen wie Schwermetalle. Besonders rote Tinte ist bekannt dafür, häufiger allergische Reaktionen auszulösen.
Was bedeutet das für Tattoo-Fans?
Bevor Sie jetzt in Panik geraten und über eine Tattoo-Entfernung nachdenken: Die Studie zeigt nur einen möglichen Zusammenhang – keine gesicherte Ursache. Dennoch raten Experten, sich gut zu informieren. Hochwertige Farben, strenge Hygiene und regelmäßige Hautkontrollen sind sinnvoll. Die Forschenden wollen nun weiter untersuchen, wie genau die Farbpartikel auf die Lymphknoten wirken.