Im Kanzleramt machte  man am Freitag ein Geheimnis daraus, ob Karl Nehammer als Abgeordneter im Nationalrat weitermacht. Erst am Abend wurde der Mandatsverzicht mitgeteilt. 

Freitag, kurz nach 11 Uhr, war es soweit: Alexander Schallenberg wurde von Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit der Fortführung der Geschäfte als Bundeskanzler betraut – es ist bereits die zweite Kanzlerschaft des Chefdiplomaten. Schallenberg wird laut oe24-Recherchen zwischen Außen- und Kanzleramt pendeln und zwei Büros haben. Doppelte Gage gibt es dafür allerdings nicht.

Nehammer: Abschied per Video

Video-Abschied. Nehammer verabschiedete sich – nachdem ein Handshake-Foto mit Schallenberg gemacht wurde – wieder in einem Video aus dem Kanzleramt: „Heute lege ich mein Amt als Bundeskanzler zurück. Es war mir an jedem einzelnen Tag eine Ehre, unserem Land und Ihnen allen zu dienen“, schrieb er darunter.

Eiertanz um Nehammers Mandat

Was Nehammer allerdings zunächst nicht sagte und sein Presseteam am Freitag auch nach mehrmaligem Nachfragen nicht beantworten wollte: Bleibt er Abgeordneter im Nationalrat? Immerhin ist Nehammer bei der Wahl 2024 klar ins Parlament gewählt worden.

Laut oe24-Infos lag am Freitag im Parlament selbst jedenfalls kein Rücktrittsschreiben des scheidenden Kanzlers für sein Mandat vor. Erst am Abend teilte eine Kanzleramtssprecherin – 24 Stunden nach der ersten Anfrage von oe24 – mit, dass Nehammer “das Mandat nicht annimmt” – und offenbar den endgültigen Abschied aus der Politik plant. 

Keine Fortzahlung als Kanzler

Nehammer hat bisher als Kanzler 24.936,50 Euro verdient, als Abgeordneter hätte er „nur“ noch die Abgeordnetengage von 10.827,60 Euro brutto erhalten. Eine Gehaltsfortzahlung als Kanzler steht ihm jedenfalls nicht zu – er hätte ja das Mandat behalten können.

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