Ugandische Truppen lieferten sich in der Provinz Ituri am Samstag Gefechte mit der Rebellengruppe Codeco, teilte ein Sprecher der Gruppierung mit. Dies wurde auch von einem Vertreter örtlicher Behörden bestätigt. Damit wird neben Ruanda ein zweiter Nachbarstaat der Demokratischen Republik Kongo in dem seit Jahrzehnten instabilen und umkämpften Osten des Landes militärisch aktiv.

Nach Darstellung der ugandischen Armee wurde einer ihrer Außenposten im Ort Fataki in der Provinz Ituri im Kongo am Mittwoch und Donnerstag von Hunderten Codeco-Kämpfern angegriffen. Die ugandische Armee habe 242 Milizionäre getötet, teilte Militärsprecher Chris Magezi Freitagabend auf X mit. Ein Soldat sei gefallen, vier verletzt worden. Codeco-Sprecher Basa Zukpa Gerson wies dies am Samstag zurück und sagte, es seien nur zwei Kämpfer getötet worden, die Zahl der Opfer auf Seiten der ugandischen Armee sei viel höher.

Codeco ist eine von mehreren Milizen, die im Ostkongo um Land und Bodenschätze kämpfen. Zuletzt ist die von Ruanda unterstützte Rebellengruppe M23 in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. Ihre Kämpfer konnten die kongolesische Armee zurückdrängen und mehrere Städte, darunter die Millionenmetropole Goma, einnehmen. Der Konflikt in der Region geht unter anderem auf den Völkermord in Ruanda im Jahr 1994 an der Volksgruppe der Tutsi zurück. Im Zuge den jahrzehntelangen Konflikts, in den auch mehrere Nachbarländer hineingezogen wurden, sind Millionen Menschen getötet worden.

Uganda entsandte 2021 Truppen in den Kongo

Uganda entsandte 2021 Truppen in den Kongo, um bei der Bekämpfung einer weiteren Rebellengruppe, der Allied Democratic Forces (ADF), zu helfen. Diese ist mit der Extremistengruppe Islamischer Staat verbündet und hat mehrere brutale Überfälle auf Dörfer verübt. Vor einigen Wochen wurden ugandische Soldaten nach Ituri entsandt, um ein weiteres Vordringen der ADF zu stoppen. Ziel sei es, eine Fluchtwelle nach Uganda zu verhindern, sagte Armee-Sprecher Magezi.

Die Codeco-Miliz ist unabhängig von der ADF und hat ihre Wurzeln in ländlichen, bäuerlich geprägten Gemeinden in der Provinz Ituri. Codeco hat nach eigenen Angaben das Ziel, die Bauern der Volksgruppe der Lendu vor den Hirten der Volksgruppe der Hema zu schützen. Zwischen beiden Ethnien ist es wiederholt zu Streit um Landbesitz gekommen.

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