Anrainern wurden hohe Strafsummen aufgezwängt, obwohl sie an besagter Tankstelle gar kein Benzin bezogen haben. 

In Wien kam es in den vergangenen Monaten vermehrt zu Vorwürfen von sogenannten “Parkplatz-Abzocken”. So wurden unter anderem Personen, die vor der Tankstelle in der Hasnerstraße 128 ihr Fahrzeug abgestellt hatten, mit hohen Strafsummen belegt – obwohl sie dort gar nicht getankt hatten.

Der Grund dafür sind Besitzstörungsklagen, die von der Firma “PV 22 Parkplatzvermietung GmbH” eingereicht wurden – und sich damit ein Geschäftsmodell aufgebaut hat. Berichten nach sei Kunden per Anwaltschreiben gedroht worden, die geforderten Strafen zu bezahlen.

Genug ist genug

Nach etlichen Beschwerden und Interventionen durch den Bezirk Ottakring wurde die Mieterin nun zwangsgeräumt. Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp (SPÖ) äußerte gegenüber MeinBezirk ihr Unverständnis über die dreisten Machenschaften und betonte, dass die Eigentümerin nun die vollständige Zwangsräumung des Unternehmens durchgesetzt habe. Das Abzock-System in Ottakring sei damit beendet.

Stefan Schleicher – Vorstand der Prozesskostenfinanzierer Juno Finanz AG – erklärt das Vorgehen derartiger Abzocker: Nichtsahnende Personen würden in eine Falle gelockt und massivem Druck ausgesetzt, um die geforderten Zahlungen zu erzwingen und ein Verfahren abzuwenden. Wenn die Firma verliert, werden die Kosten des Rechtsstreits jedoch einfach nicht von ihr getragen. Schleicher schlägt daher vor, einen Insolvenzantrag zu stellen, um das betreffende Unternehmen seinerseits unter Druck zu setzen. Sollte es tatsächlich insolvent sein, würden alle Besitzstörungsverfahren gestoppt und ein Insolvenzverwalter die Leitung übernehmen.

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