Das Unternehmen habe am Montag am Handelsgericht Wien die Eröffnung eines Konkursverfahrens beantragt, gab der Gläubigerschutzverband KSV1870 bekannt. Die Schuldnerin gehe von zu berücksichtigenden Verbindlichkeiten in Höhe von rund 43,7 Mio. Euro aus. Etwa 130 Gläubiger und 15 Beschäftigte sind betroffen. Eine Fortführung der Firma wird geprüft.

“Der noch zu bestellende Insolvenzverwalter wird zu prüfen haben, ob das Unternehmen fortgeführt werden kann oder eine Schließung unumgänglich ist”, so Alexander Greifeneder vom KSV1870.

Wie der KSV1870 eigenen Angaben zufolge erfahren hat, machten dem Immobilienunternehmen insbesondere steigende Kreditzinsen und Baukosten sowie ein stagnierendes beziehungsweise rückläufiges Preisniveau infolge von diversen Krisen die nunmehrige Antragstellung notwendig. Im Sommer hatte 6B47 die Althan-Baustelle im 9. Wiener Gemeindebezirk abgegeben. Der KSV1870 rechnet mit einer baldigen Eröffnung des Konkursverfahrens.

“Unerwartete Verzögerungen”

“Nachdem es im Dezember 2023 gelungen war, durch eine gemeinsame Kraftanstrengung von Banken, Mezzaningläubigern und Aktionären eine außergerichtliche Sanierung der 6B47 Real Estate Investors AG umzusetzen, führten insbesondere unerwartete Verzögerungen bei der Umsetzung von Projekten und im Jahr 2024 unerwartet stark rückläufige Immobilienpreise zuletzt neuerlich zu einer wirtschaftlichen ‘Schieflage’ der 6B47 Real Estate Investors AG”, hießt es laut “immoflash” in einer Stellungnahme gegenüber dem Immobilien-Onlineportal.

“Mit dem zu bestellenden Insolvenzverwalter werden der Erhalt von Strukturen im erforderlichen Umfang sowie ein bestmöglicher Verkauf des Immobilienportfolios der Gesellschaft im Interesse der Gläubiger abzustimmen sein”, hieß es laut “immoflash” weiter. Von dem Insolvenzverfahren nicht betroffen sei die 6B47 Austria GmbH & Co KG. Diese werde ohne Holding mit den Geschäftsführern Christian Mayer und Christian Wagner weitergeführt.

Derzeit umfasst das Portfolio der österreichischen Gesellschaft dem Onlineportal zufolge 16 Entwicklungsprojekte. Die Maßnahmen des seit Anfang 2024 laufenden Restrukturierungsprogramms hätten bereits dazu geführt, dass alle Büros in Deutschland und Polen geschlossen und Projekte teilweise verkauft wurden. Die Steuerung der verbleibenden Projekte für diese beiden Länder werde künftig von Österreich aus organisiert.

Exit mobile version