Seit dem Hand-Eklat von 2019 rockt Bob Dylan an Wien vorbei. Am Sonntag gab‘s seine Hits aber endlich wieder im Konzerthaus. Bei der etwas zu ausschweifenden “Dylanreise” von BAP-Mastermind Wolfgang Niedecken.
Am 16. April 2019 kam es im Wiener Konzerthaus zum Eklat. Bob Dylan fühlte sich durch eine Handy-Kamera gestört und tobte wild herum. „Sollen wir weiterspielen oder posen!“
Seitdem rockt er konsequent an Wien vorbei. Am Sonntag ertönten seine Klassiker wie „The Times They Are A-Changing“, „Like a Rolling Stone“, Forever Young“, „Mighty Quinn“ oder „Knockin‘ on Heavens’s Door“ aber dennoch wieder im Konzerthaus.
Dreistündige Show
Wolfgang Niedecken, Mastermind der Deutschen Rockband BAP („Verdamp lang her“) stoppte mit seiner „Dylanreise“ im Mozart-Saal und begeisterte mit einem fast dreistündigen Mix aus Lagerfeuer-Musik und oft etwas zu ausschweifenden Erzählungen auch Edelfans wie Lars Eidinger oder Hannes Rossacher.
Beruhend auf einer 2017 für ARTE gefilmten Dylan-Spurenfindung durch die USA, persönlichen Dylan-Erinnerungen und der eigenen Biografie lieferte Niedecken begleitet von Pianist Mike Herting vor einem mit bunten indischen Grundnahrungsmittel verzierten Vorhang neben BAP-Hits wie „Schluss, Aus, Okay!“ auch Dylan-Klassiker wie „Leopard-Skin Pill-Bod Hat“ in kölscher Version („Leopardenfellhoot“).
Dass diese von Niedecken in Wien ähnlich vernuschelt wurden wie sonst nur von Dylan selbst gab dem Abend eine besondere Note.