Während der Christmette kam es an Heiligabend im Freiburger Münster zu einem Eklat. Große Aufregung an Heiligabend im deutschen Freiburg. Die Christmette startete um 22 Uhr mit dem Einzug von Erzbischof Stephan Burger. Kurz darauf kam es bereits zum Eklat.
Nachdem die Chorknaben ein Lied beendet hatten, brach demonstrativer, minutenlanger Beifall aus. Auch Rufe gegen den Bischof waren zu hören. Burger musste die Liturgie unterbrechen, die TV-Übertragung der Christmette wurde beendet. Als Burger erneut zu sprechen begann, wurde er sogar von einigen Besuchern ausgelacht.
Hintergrund: Domkapellmeister Boris Böhmann wurde von der Erzdiözese Freiburg entlassen, was in der Gemeinde offenbar vielen nicht gefiel. Am Christtag kam es dann erneut zum Eklat. Nach dem Auszug aus der Kirche feierten zahlreiche Gläubige den gefeuerten Domkapellmeister mit „Boris! Boris!“-Sprechchören.
Darum musste Kapellmeister gehen
Inzwischen ist auch klar, warum der beliebte Kirchenmusiker abserviert wurde. Dabei handelt es sich nicht – wie vielfach in sozialen Medien vermutet – um einen Fall von sexuellem Missbrauch – sondern vielmehr um einen internen Machtkampf. Wie die „Badische Zeitung“ berichtet, gab es einen langjährigen Konflikt zwischen Böhmann und seiner Stellvertreterin. Die Leiterin der Mädchenkantorei wirft dem Kapellmeister vor, wichtige Entscheidungen zu verzögern. Dabei soll es u.a. auch um ein Konzept gegen Missbrauch gehen. Ex-Kirchenmitarbeiter Ulrich Rausch kann die Kündigung nicht verstehen. Gegenüber der „BZ“ bezeichnet er die Vorwürfe als haltlos: „Die Kündigung Herrn Böhmanns ist ein Skandal.“