Sie galt bereits seit längerem als aussichtsreiche Nachfolgerin von Werner Kogler an der grünen Parteispitze. 

Mit ihrem Renaturierungsgesetz–Coup hat Leonore Gewessler nun aber ihre Chancen massiv gesteigert. Bei den Wiener Grünen würde man schließlich lieber Justizministerin Alma Zadic in absehbarer Zeit als Nummer eins der Grünen präferieren. In Oberösterreich wiederum hätte man gerne Stefan Kaineder.

Gewessler als „Heldin“ am Grünen Bundeskongress

Beim Grünen Bundeskongress am Samstag wird aber wohl vor allem eine als Heldin gefeiert werden: Gewessler. Seit Enthüllungen über Lena Schilling versuchten Werner Kogler und seine Klubchefin Sigrid Maurer – sie gilt als „Erfinderin“ von Schilling – die Wogen innerhalb der Grünen flach zu halten. Bereits seit zwei Wochen wurde grünen Buko–Teilnehmern eingeimpft, dass „öffentliche Debatten uns im Wahlkampf nur schaden“, berichten Grüne.

Jetzt überschatte der Gewessler–Coup aber all das.

Wer jetzt Gewessler forciert

Dass es jetzt schon einen fliegenden Wechsel von Kogler zu Gewessler geben könnte, schließen Grüne aber aus. „Zu groß“ sei noch die „Dankbarkeit“ Richtung Kogler. Er wolle Spitzenkandidat sei, als werde er es auch sein, ist die allgemeine Meinung innerhalb der Vizekanzler–Partei.

Dass das Duo Kaineder–Maurer noch Chancen habe, bezweifeln diese Grüne aber. „Maurers Wirken wird sehr kritisch gesehen. Gerade in Wien“.

Gewessler habe jetzt sowohl die Grünen Kritiker von Türkis–Grün als auch jene hinter sich, die das Klimathema als Hauptthema wollen hinter sich. Und das seien „sehr viele“.

Die Klimaministerin habe in den letzten Regierungsjahren stets bewiesen, dass sie eine „brutale Strategin der Macht“ sei, attestieren ihr ihre ÖVP–Regierungspartner mit bitterer Anerkennung. Sollte sie das Resultat der Grünen bei den Nationalratswahlen mit ihrer Linie – Klimaschutz als Priorität und Härte gegen die ÖVP – verbessern, wäre sie als „Kronprinzessin“ von Kogler wohl nicht mehr zu stoppen.

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