Der Betreiber des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima will Berichten zufolge die wegen technischer Probleme unterbrochene Entnahme von radioaktivem Material aus einem der Reaktoren wieder aufnehmen. 

Wie japanische Medien am Freitag berichteten, will das Energieunternehmen Tepco am Montag mit dem Entnahmeversuch beginnen.

Das Vorhaben war Mitte September gestoppt worden, weil die ferngesteuerten Kameras an dem zur Entnahme benutzten Apparat keine Bilder an das Kontrollzentrum sendeten. Die Kameras seien jetzt ersetzt worden, teilte Tepco den Berichten zufolge mit. Das Unternehmen selbst war am Freitag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Die komplizierte Entnahme von Materialproben ist nötig, da sich dreizehn Jahre nach dem Atomunglück in Fukushima noch immer rund 880 Tonnen extrem gefährlichen Materials im Inneren des Akws befinden. Tepco will zunächst die Proben untersuchen, um Rückschlüsse auf die Lage im Inneren der Reaktoren ziehen zu können. Dazu hatte das Unternehmen bereits im Februar zwei Mini-Drohnen und einen Roboter in einem der havarierten Reaktoren platziert.

Kernschmelze 2011

Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi war im März 2011 nach einem schweren Erdbeben und einem Tsunami das Kühlsystem ausgefallen, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986. Brennmaterial und andere Stoffe verschmolzen dabei zu hochradioaktiven Trümmerteilen – sie zu entfernen, gilt als der schwierigste Schritt hin zur endgültigen Stilllegung des Kraftwerks.

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