Der Showdown um die Weltcup-Kugel in der Frauen-Abfahrt wird nach den Trainingsabsagen in La Thuile und den Schlecht –Wetterprognosen erst in den USA entschieden. Auf den Super-G müssen wir aber nicht verzichten – das Doppel steigt am Donnerstag & Freitag (jeweils 11 Uhr, ORF 1) . 

Das Aostatal ist am Donnerstag und Freitag (ab 11 Uhr, im Sport24-Liveticker) die vorletzte Station der Frauen in diesem Winter, ehe der Tross ein letztes Mal zum Saisonkehraus nach Sun Valley übersiedelt. Die Schweizerin Lara Gut-Behrami hat in der Super-G-Wertung 55 Zähler Vorsprung auf Brignone sowie 159 auf deren Landsfrau Sofia Goggia. Beste Österreicherin ist Hütter als Siebente, gefolgt von Super-G-Weltmeisterin Stephanie Venier als Achte.

»Rennsiege sind auch was Schönes«

Mit einer Chance auf Super-G-Kristall rechnet Hütter nicht mehr. “Aber Rennsiege sind auch etwas Schönes”, betonte die Steirerin. Zuletzt in Kvitfjell habe sie nach starken Teilzeiten wieder einmal einen “Bock geschossen”. Hütters Hoffnung: “Dass ich noch drei Super-G habe in dieser Saison und die Rennlinie fehlerfrei durchziehen kann.” Der abgesagten Abfahrt und damit der Chance, im Disziplinweltcup in Führung zu gehen, trauerte die 32-Jährige nicht nach. “Letztes Jahr haben wir es auch im letzten Rennen gemacht.” Also fliege sie guter Dinge in die USA.

Fest mit hohen Erwartungen

Im Super-G gab es für Österreichs Frauen im laufenden Winter einen Weltcup-Sieg für Hütter in St. Moritz, Platz zwei für Venier in St. Anton und drei für Ariane Rädler in Beaver Creek. Bei der jüngsten Chance Anfang März in Kvitfjell war Venier als Achte nach einer Erkrankung beste Österreicherin. Eine Kristallkugel sei sportlich zwar fast wertvoller, meinte die Tirolerin. “Aber ich habe meine Medaille daheim, ich bin Weltmeisterin. Was noch kommt an Einzelrennen, Draufgabe.” Mirjam Puchner stufte ihre bisherige Saison mit Ausnahme von Abfahrtssilber bei der WM als “enttäuschend” ein. “Da will ich jetzt einen versöhnlichen Abschluss machen.”

In Sun Valley werden für Österreich laut derzeitigem Wertungsstand im Super-G Hütter, Venier, Rädler und Puchner am Start stehen. Noch kleine Chancen, unter die Top 25 zu kommen, haben Christina Ager und die im Europacup so erfolgreiche Nadine Fest. “Die Erwartungen an mich selbst sind relativ hoch. Das Weltcupfinale ist nicht weit weg, das ist der Ansporn und das große Ziel”, erklärte Fest. Die Kärntnerin möchte am Montag unbedingt in den Flieger in die USA steigen. “Ich habe in den letzten Rennen gezeigt, dass das Niveau, das ich gerade fahre, sehr hoch ist. Wenn ich das abrufen kann, schaut es ganz gut aus.”

Scheib versucht es auch im Super-G

Ebenfalls in La Thuile antreten wird Julia Scheib, die im Weltcup bis auf zwei Ausnahmen (Super-G 2021 Garmisch-Partenkirchen/28., Team-Parallel 2023/3.) nur Riesentorlauf gefahren ist. “Ich würde nicht da sein ohne den Gedanken auf mehr”, betonte Scheib. Die Steirerin hat vor, in das Projekt Super-G zu investieren. “Klar ist es das Ziel, das die nächsten Jahre gut aufzubauen und schnellstmöglich vorne mitfahren zu können.” Primär fehle ihr noch die Erfahrung. “Es ist mit dem Schwungansatz anders, wenn man schneller hinkommt. Einen richtigen Plan werden wir uns nach der Saison machen.” Die Erwartungen für La Thuile seien also noch niedrig.

In der Abfahrt ist nach der Absage fix, dass beim Finale für den ÖSV Hütter, Puchner, Rädler, Venier und Ager, die es als 25. gerade noch schafft, dabei sein werden. Entschieden werden könnte im äußersten Nordwesten Italiens aber bereits der Gesamtweltcup. Brignone reiste mit 322 Punkten Vorsprung auf Titelverteidigerin Gut-Behrami an. Verlässt die Lokalmatadorin La Thuile mit 300 Zählern Vorsprung, wird der Flug über den Atlantik wohl zur Abholaktion für die große Kristallkugel. Theoretisch geht es in Sun Valley zwar noch um 400 Punkte, Gut-Behrami bestritt ihren letzten Slalom aber 2017, während es Brignone gelegentlich immer wieder mal versucht.

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