Im Pazifik haben Forscher einen zuvor verschollenen Meeresboden gefunden, der vermutlich von einer tektonischen Platte stammt, die vor 250 Millionen Jahren abbrach und in das Erdinnere rutschte. 

Dieser Fund könnte bestehende Theorien über die innere Erdstruktur in Frage stellen und neue Einblicke in die Entwicklung der Planetenoberfläche bieten, berichtet die britische „Daily Mail“.

Das entdeckte Gebiet, das eine Dicke von 19 Kilometern und eine Länge von 1930 Kilometern aufweist, wurde durch seismische Bildgebung identifiziert, ähnlich einem CT-Scan. Geologe Jingchuan Wang von der University of Maryland (USA) erläutert: „Damit konnten wir einen Querschnitt des Inneren unseres Planeten erhalten.“

Die Überreste wurden am Ostpazifischen Rücken entdeckt, einer tektonischen Grenze im südöstlichen Pazifik. Wang beschreibt die Entdeckung als „einen verdickten Bereich, der wie ein versteinerter Fingerabdruck eines uralten Stücks Meeresboden aussieht.“

Normaler von der Erde “verschluckt”

Normalerweise sinken ozeanische Platten ab, wenn sie auf Kontinentalplatten treffen, und werden dabei geschmolzen, was bedeutet, dass sie von der Erde „verschluckt“ werden. Doch die Messungen von Wang und seinem Team, die vor der südamerikanischen Pazifikküste durchgeführt wurden, zeigen, dass das Material „mit etwa der halben Geschwindigkeit abging, die wir erwartet hatten“. Dies lässt darauf schließen, dass ozeanische Platten im tiefen Erdinneren erhalten bleiben können und über Hundert Millionen Jahre hinweg die Bewegungen im Erdmantel beeinflussen. Dies könnte erklären, warum sich seismische Wellen in dieser Region langsamer bewegen.

“Einblick in die Vergangenheit der Erde”

Wang betont: „Diese Erkenntnisse ermöglichen uns einen Einblick in die Vergangenheit der Erde, den wir noch nie zuvor hatten.“ Die Forscher vermuten, dass der entdeckte Meeresboden zur Phoenix-Platte gehören könnte. Als diese Platte ins Erdinnere sank, transportierte sie kühleres Material in den heißen Erdmantel, was eine kalte thermische Signatur hinterließ, die das Team nachweisen konnte.

Zukünftig plant das Team, seine Forschungen auf andere Gebiete auszudehnen. Wang ist optimistisch und sagt: „Das ist erst der Anfang. Wir glauben, dass es im tiefen Erdinneren noch viele weitere alte Strukturen gibt.“

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