Mütter sind nach wie vor der Dreh- und Angelpunkt für die Reiseentscheidungen. Was sie im Urlaub wollen, sind vor allem die Möglichkeiten, für gemeinsame (Natur-)Erlebnisse mit den Kindern.
Einige überraschende Ergebnisse liefert die aktuelle kids & fun consulting-Studie „Die Welt der Mütter“, die mehr als 2500 Mütter aus dem deutschsprachigen Raum zum Thema Urlaub mit Familie befragte. „Mütter wollen im Urlaub nicht perfekt sein“, fasst Ursula Weixlbaumer-Norz, Geschäftsführerin von kids & fun consulting kurz und bündig den wichtigsten Aspekt der Studie zusammen.
Urlaub also als „Gegenmittel“ zu Stress und Entlastung statt Perfektion im Urlaub? „Ja!“ sagt die Studienautorin, „Für den über-wiegenden Teil der befragten Mütter ist der Anspruch, immer alles perfekt machen zu müssen – für ihre Kinder, die Familie, im Beruf und im Haushalt – eine große Belastung.
Gemeinsame Erlebnisse ohne Organisationsstress
Die Studie über die Rolle von Müttern im Tourismus zeigt klar: Mütter sind die zentralen Entscheidungsträger der Urlaubsplanung und haben spezifische Erwartungen und Wünsche. Die Tourismusbranche tut gut daran, wenn sie diese gezielt anspricht und entsprechend auch Produkte und Angebote danach richtet. Für beeindruckende 90 % der befragten Mütter – darunter rund 1.500 in Österreich – steht die gemeinsame Zeit mit der Familie an oberster Stelle, wenn es um die Urlaubsplanung geht. Entscheidend sind Angebote, die das Familiengefühl stärken und stressfreie Erlebnisse ermöglichen. Organisierte Familienausflüge, gemeinsame Entdeckungstouren in der Natur, interaktive Workshops oder entspannte Tagesprogramme bieten Müttern die Chance, wertvolle Momente mit ihren Kindern zu genießen, ohne sich um die gesamte Organisation kümmern zu müssen.
Kinderbetreuung als Unterstützung, nicht als Ersatz
Etwa 64 % der Mütter legen großen Wert auf kinderfreundliche Angebote, wie Spielplätze, Animation und sichere Freizeitaktivitäten. Während eine durchgängige Kinderbetreuung oft kritisch gesehen wird, wünschen sich viele Mütter kurze Auszeiten, ohne dabei ihre Verantwortung abzugeben. Statt permanenter Betreuung sollten Tourismusangebote familienfreundlich gestaltet sein und gemeinsame Erlebnisse fördern.
Nachhaltigkeit ist nicht wichtigstes Kriterium
Während das Thema Nachhaltigkeit derzeit im Tourismus in aller Munde ist, zeigt die Studie, dass für Mütter eben andere Themen deutlich wichtiger sind. Allerdings: 15 Prozent der Befrag-ten achten trotzdem bei der Wahl des Reiseziels darauf.
Preis-Leistungs-Verhältnis entscheidet ebenso
Transparente Preise spielen eine große Rolle: Neben der emotionalen Entlastung bleibt das Preis-Leistungs-Verhältnis ein entscheidender Faktor. Für ganze 77 % der befragten Mütter ist der Preis das wichtigste Kriterium bei der Wahl des Urlaubsziels. Eine familienfreundliche Infrastruktur, kurze Wege und durchdachte Angebote wie All-Inclusive-Pakete tragen zusätzlich dazu bei, den Urlaub entspannt und unkompliziert zu gestalten. Ursula Weixlbaumer-Norz: „Transparente Preisgestaltung ist es-senziell, um in einem hart umkämpften Markt konkurrenzfähig zu bleiben. Familienfreundliche Pauschalangebote mit integrierten Erlebnissen für die ganze Familie sind dafür ein probates Mittel.“
Wo informieren sich Mütter heute über ihren Urlaub?
Soziale Medien wie Instagram und Facebook gewinnen zunehmend an Bedeutung, besonders in der Inspirationsphase. Visuell ansprechende Inhalte, die Familienerlebnisse und kinderfreundliche Aktivitäten zeigen, erreichen die Zielgruppe besonders gut. Dennoch bleiben laut Umfrage mit 89 % das Internet und Webseiten die wichtigsten Informationsquellen – und das generationenübergreifend. Danach folgen persönliche Empfehlungen von Freunden und Bekannten, während Social-Media-Kanäle vor allem für die 18- bis 34-Jährigen relevant sind. Klassische Medien wie Zeitungen, Zeitschriften und Reisebüros werden hingegen verstärkt von der Generation 55+ genutzt.
Berge oder Meer: Wohin soll die Reise gehen?Für die befragten Mütter ist das Hotel am Meer mit Abstand die beliebteste Urlaubsform – rund 47 % bevorzugen diese Option. Dahinter folgen das Hotel in den Bergen mit etwa 20 % und der Urlaub am Bauernhof mit rund 15 %. Andere Möglichkeiten wie Camping, Städtereisen oder Kreuzfahrten spielen mit weniger als 5 % eine untergeordnete Rolle. Betrachtet man die Altersgruppen der Kinder, zeigen sich interessante Unterschiede: Familien mit Kindern bis drei Jahre wählen ebenfalls bevorzugt das Hotel am Meer, doch der Bauernhofurlaub ist in dieser Gruppe besonders beliebt. Ähnliche Trends sind bei Familien mit vier- bis siebenjährigen Kindern zu beobachten, wobei der Bauernhofurlaub hier noch gefragter ist. Mit älteren Kindern gewinnen Städtereisen an Bedeutung, dennoch bleibt das „Hotel am Meer“ weiterhin die favorisierte Wahl.