Im achten Anlauf ist Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage der Einzug ins britische Parlament gelungen. Der Spitzenkandidat der rechtspopulistischen Reform UK wurde in der Nacht auf Freitag zum Sieger der Unterhauswahl im südostenglischen Wahlkreis Clacton-on-Sea erklärt. “Das ist nur der erste Schritt von etwas, das euch alle schockieren wird”, sagte Farage in seiner Siegesrede. Im rechten politischen Spektrum gebe es eine “massive Lücke, und meine Aufgabe ist es, sie zu füllen”.

“Diese Labour-Regierung wird schon sehr bald in Schwierigkeiten stecken”, kündigte Farage mit Blick auf die siegreiche Oppositionspartei an. Er wolle Labour die Wähler abspenstig machen, zumal es schon bei dieser Wahl keinerlei Enthusiasmus für die Partei gegeben habe. Stattdessen sei Reform UK innerhalb von wenigen Wochen und ohne finanzielle Mittel “etwas wirklich Außerordentliches” gelungen. “Wir sind in hunderten Wahlkreisen an zweiter Stelle gelandet.”

Farage gewann die Wahl im wirtschaftsschwachen Küstenort mit 46,2 Prozent der Stimmen vor dem konservativen Amtsinhaber Giles Watling, der um 44 Prozentpunkte auf 27,9 Prozent abstürzte. Vor Farage war der Tory-Überläufer Lee Anderson im mittelenglischen Ashfield zum Wahlsieger erklärt worden. Der von den Tories wegen muslimfeindlicher Äußerungen suspendierte Anderson wurde damit zum ersten gewählten rechtspopulistischen Abgeordneten Großbritanniens. Einer Exit-Poll zufolge könnte Reform UK in der Endabrechnung bei 13 Mandaten liegen und damit hinter Labour, den Tories und den Liberaldemokraten viertstärkste Kraft im Unterhaus sein.

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