Ein 29-Jähriger ist am Montag im Grazer Straflandesgericht wegen Mordes und wegen versuchter schwerer Körperverletzung vor einem Geschworenensenat (Vorsitz: Julia Riffel) gestanden. 

Der tragische Vorfall hat sich am 27. Jänner in Graz abgespielt. Der Angeklagte soll das Opfer dermaßen heftig getreten haben, dass dieses an den Folgen starb. Zuvor hatte er den Freund des Opfers attackiert, weil dieser mit seiner Freundin gesprochen hatte.

Aus rasender Eifersucht verfolgte der Angeklagte an diesem fatalen Tag seine Freundin, als sie alleine in ein Café ging. Im Lokal soll er dann die Freundin gesehen haben, die gerade mit einem anderen Mann sprach, erzählt Staatsanwalt Hansjörg Bacher die Vorgeschichte vor einem Geschworenensenat  am Grazer Straflandesgericht am Montag. Ohne nachzufragen, packte er den völlig Überraschten am T-Shirt. “Ich hab’ ihm einen Kopfstoß versetzt, dann gab es ein kleines Gerangel und ich bin hinausgegangen”, erzählte der Beschuldigte.

Als er draußen war, versuchte ihn ein Freund des Opfers zur Rede zu stellen. “Vor dem Lokal nahm das Schicksal seinen tragischen Lauf”, schilderte der Ankläger. Seinen Ausführungen zufolge soll der 29-Jährige dem Mann einen Tritt in den Brustbereich versetzt haben. Als dieser zu Boden ging “lief er auf ihn zu und versetzte ihm mit voller Wucht einen zweiten Tritt in den Oberkörper”. Dabei erlitt das Opfer Serienrippenbrüche sowie einen Milz- und einen Leberriss. Dadurch kam es zu einer Fettembolie, der Angegriffene starb noch an Ort und Stelle. “Er war Fußballer und kann große Wucht in so einen Tritt legen”, ergänzte Bacher.

“Es ist die Frage, ob er ernstlich vorgehabt haben soll, durch einen Tritt ein Leben auszulöschen und sein Leben zu ruinieren”, hielt Verteidiger Bernhard Lehofer dagegen. Er sei auch nie “als Aggressivling” aufgefallen, meinte der Anwalt. Dem steht die Aussage zweier Zeugen gegenüber, die ihn als “Fußball-Hooligan” beschrieben haben.

Angeklagter bestreitet Tötungsabsicht

Der Angeklagte gab den Kopfstoß zu, im zweiten Fall stellte er aber jede Tötungsabsicht in Abrede. Er schilderte, dass er vor dem Café von einem Freund des Verletzten einen Fußtritt gegen die Unterschenkel bekommen habe. Daraufhin versetzte er ihm einen Tritt in den Brustbereich. “Warum haben Sie nicht gegen die Beine getreten?”, fragte die Richterin. “Hätte ich gemacht, wenn ich gewusst hätte, wie es ausgeht”, antwortete der Beschuldigte. Den zweiten Tritt mit Anlauf, den ein unbeteiligter Zeuge gesehen haben will, leugnete er zur Gänze.

“Glauben Sie, dass der Zeuge lügt?”, fragte die Richterin. “Ja”, kam die knappe Antwort. “Warum?”. “Weiß ich nicht”, so der Befragte.

Der Prozess wird mit der Einvernahme weiterer Zeugen am 14. Oktober fortgesetzt.

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