Immer mehr Hintergründe werden über die schrecklichen Ereignisse von Gösting bei Zistersdorf im Weinviertel bekannt, bei denen es letztendlich darum ging, dass der Täter vom Opfer als Messie heruntergeputzt worden sein soll. 

NÖ. Mitten im Ort, gleich in der Nähe des örtlichen Lagerhauses und der Kirche, hatte sich Oleg M. – jener 59-jährige Slowake, der am Freitag die 65-jährige Barbara R. getötet hat – in einem Keller verschanzt. Bei Arbeiten in einem Weingarten war davor ein blutiger Streit zwischen den beiden entbrannt. 

Die gebürtige Niederösterreicherin aus Deutsch-Wagram war die On-Off-Lebenspartnerin des Weinbauern Johann H. in Gösting bei Zistersdorf. Der Slowake Oleg war Helfer desselben Winzers H., der bei dem Weinbauern wohnte und schuftete – im Ort nannten ihn alle nur den „Knecht“, der seine Arbeitskraft übrigens gerne und jedem zur Verfügung stellte. Am Tag, als er völlig durchdrehte, war in Gösting eigentlich die Weihe eines neuen Fahrzeuges für die Freiwillige Feuerwehr geplant gewesen, bei der auch Oleg tatkräftig mithelfen wollte. Die Veranstaltung wurde in der Lawine der tödlichen Ereignisse natürlich abgesagt.

Bei der fatalen Auseinandersetzung zwischen der Frau und dem Slowaken soll es weniger um die Arbeitsmoral des Slowaken, sondern um das Haus, das ihm der Winzer zum Wohnen überlassen hatte (ein ehemaliges Heurigen-Lokal) und das Oleg komplett verludern ließ.

„Du bist ein ‚Sch… Messie‘“, soll Barbara R. vor ihrem Lebensgefährten den Widersacher in den Weinbergen richtig heruntergeputzt haben. Der Zeuge der nun folgenden Ereignisse war nicht nur der Partner des Opfers, das wenige Sekunden später mit durchschnittener Kehle am Boden lag, sondern auch mit dem Täter befreundet.

Im Interview mit oe24.TV schildert der Weinbauer den Slowaken als eigentlich „ruhigen Menschen. Er war bei der Arbeit halt nicht der Schnellste, aber er war sehr genau und penibel.” Und: „Oleg hat wirklich alles aufgesammelt und aufgehoben. Irgendwann ist der Druck größer geworden, dass er zusammenräumen muss, und das hat er wahrscheinlich nicht verkraftet. Er wollte nichts wegschmeißen, das war das Hauptproblem.“

Johann H. weiter: „In der Garage bei mir hängt ein großer Kalender, und dort ist eingetragen, was er zu machen hatte. Meine Freundin hat ihm Aufgaben gegeben, dabei kam es offenbar immer wieder zum Streit.”

Der Beschuldigte, von dem im Ort jeder wusste, dass er bewaffnet war, galt laut Polizei als “allgemein gefährlich”. Der 59-Jährige – der sich vor dem Zugriff selbst in die Luft sprengte – sei in mehreren Ländern Europas wegen unbefugten Besitzes von nuklearem Sprengstoff, Waffen sowie Sprengmitteln aufgefallen, hatte Polizeisprecher Johann Baumschlager Samstagfrüh im Rahmen einer ersten Pressekonferenz mitgeteilt. Hier sind noch einige Enthüllungen zu erwarten.

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